
Suggestiv, faszinierend, hochpräzise, dennoch emotional: Alexandr Trusch, einer der besten Tänzer der Welt, hier in „Nijinsky“ von John Neumeier, aufgenommen vom legendären Ballettfotografen Holger Badekow.
Wer ein Fünf-Sterne-Luxus-Hotel hat, wird nicht so dumm sein, es zum Drei-Sterne-Laden umzubauen. Oder? Wenn ein Journalist wie Peter Laudenbach von der Süddeutschen Zeitung (SZ), der seit gut dreißig Jahren über Sprechtheater, aber so gut wie nie über Oper und schon gar nicht über Ballett berichtet, sich plötzlich zum Provokateur bezüglich der Vorgänge beim Hamburg Ballett (HB) aufschwingt, dann stinkt das. Mit einer Pseudoanalyse und unpassenden Vergleichen – mit dem Bausch-Tanztheater in Wuppertal, mit der Schaupieler-Volksbühne in Berlin und auch noch mit diversen soziologischen Modellen – will er uns weismachen, das Hamburg Ballett sei in Gefahr, zum Museum für Neumeier-Werke zu verkommen. Meint Laudenbach sich am Ende selbst, hat er selbst Angst, ein wandelndes Museum seiner überkommenen, altertümlichen SPD-Kulturansichten zu werden? Seine Ansprüche an Bühnenkunst – laut und bunt und scheinbar neu – reichen tatsächlich nicht mehr, um zu befriedigen. Für die SZ wiederum ist hochnotpeinlich, dass ihre eigentliche Ballettexpertin Dorion Weickmann, die den früh gescheiterten Demis Volpi als Nachfolger von John Neumeier in Hamburg empfahl, nicht aus ihren Fehlern lernt, sondern sich selbst für befangen erklärt und statt ihrer der in Ballettdingen ungebildete Laudenbach einspringt. Von Ballettgeschichte, von der Betriebsstruktur und der Arbeitshierarchie im Ballett, von Stilkunde und von der Verbindung der Musik- und Kunstgeschichte zum Tanz hat Laudenbach bestenfalls minimale Kenntnisse. Und von der Arbeit eines John Neumeier weiß er schlicht nur, dass sie weltberühmt und also irgendwie hochkarätig sein muss. Was für ein Debakel! Kann so jemand sich nicht raushalten aus der Debatte? Nein, er muss öffentlich verlangen, dass der Hamburger Senat einen radikalen Abschnitt der Ära Neumeier planen soll, mit einem neuen von außen kommenden Chef (Volpi II.), und Laudenbach prangert es sogar als Fehler an, dass Volpi das Gros des hervorragenden Ballettensembles übernahm. Man merkt, Laudenbach kennt sich nicht so richtig aus, er weiß nicht, dass die Interpreten im Ballett zugleich die Träger der Tradition und die Garanten der Zukunft sind. Weil sie die Art und Weise, wie etwas getanzt wird, prägen und weitergeben. So: Go home, honey Peter! Das Hamburg Ballett ertanzt sich derweil, von Laudenbach völlig unbeachtet, weiteren Weltruhm: erst mit einem famos absolvierten Gastspiel in der Festspielstadt Salzburg mit „Tod in Venedig“ (natürlich von John Neumeier), und dann, jetzt gerade, mit Neumeiers Jahrhundertballett „Nijinsky“. In zwei Vorstellungen in Hamburg reüssierte soeben Alexandr Trusch in der Titelpartie – und er erntete nicht nur dafür, sondern auch als Dank für sein ohne Mandat ausgeübtes Amt als Sprecher vom HB letzten Mittwoch ein ganzes Blumenmeer aus den Reihen des Publikums. Stehende Ovationen sowieso.
In den kommenden zwei Vorstellungen wird Aleix Martínez diese grandios schwierige Partie übernehmen. Auch er hat, wie Trusch, sie schon getanzt, und er wird zeigen, wie er die Partie jetzt neu entwickelt. Es gibt aber noch eine Neuigkeit: Es steht nun fest, dass die Eröffnung der diesjährigen Hamburger Ballett-Tageam 06.07.25 mit der Wiederaufnahme von „Die kleine Meerjungfrau“, natürlich von John Neumeier, stattfinden wird, und zwar in brandneuer Besetzung.

Applaus nach „Nijinsky“ auch von den Kolleginnen und Kollegen vom Hamburg Ballett für Alexandr Trusch, der zwar Startänzer, aber alles andere als ein Mitläufer ist. Er hätte das Zeug zum jungen Co-Ballettintendanten. Foto: Gisela Sonnenburg
Was für eine Premiere, und was für eine tolle Rettungsaktion: nach der Absage erst von „Demian“ und dann von „Surrogate Cities“ durch Demis Volpi konnte tatsächlich so schnell ein abendfüllendes tolles Stück gefunden werden, das vom Hamburg Ballett in nur wenigen Wochen neu einstudiert wird. Was für eine weltweit einmalige, herausragende Truppe!
Ballett funktioniert nämlich so ähnlich wie Oper, was die Vorbereitungszeiten angeht. Es wird nicht etwas Ungefähres geprobt, das dann bei jeder Vorstellung ein wenig anders ausfällt. So ist es oft beim zeitgenössischen Tanz. Ballett aber hat mit hochpräziser Einstudierung zu tun, und nicht nur die Bewegungen der Tanzkünstler, sondern auch die Kostüme und das Bühnenbild, die Lichtshow und das Zusammenspiel mit dem Orchester sind an einem großen Theater, auch Opernhaus genannt, erfordern intensive Vorbereitung.
Aber warum muss gerade ich das erklären? Warum hat man nicht Alexandr Trusch zum Co-Ballettintendanten in Hamburg bestellt, und warum darf er das nicht öffentlich erklären, worauf es beim Ballett ankommt? Er kann das nämlich. Nur wenige Tänzer haben es auch drauf, öffentlich klug und richtig über ihre Kunst zu sprechen. Demis Volpi, das muss man dem Geschaßten lassen, konnte das sowieso. Trusch kann es aber auch. Sogar noch viel besser, denn er bemüht keine beliebigen Allgemeinfloskeln und keine banalen Feuilleton-Plattitüden, sondern er legt den Fokus auf das, was wichtig ist. Das hat er zuletzt in den Interviews der letzten Monaten, als es um die Zukunft des Hamburg Ballett ging (für welche zunächst mal der falsch gewählte Intendant Volpi gehen musste), bewiesen.
Doch die Politik alias Carsten Brosda (SPD) und der Aufsichtsrat der Hamburgischen Staatsoper(vermutlich SPD-nah) haben offenbar Tomaten auf den Augen und Dauerstöpsel in den Ohren. Sie bemerken es nicht mal, dass sie da einen wandelnden Schatz haben, der geeignet ist, sowohl das Neumeier-Werk lebendig zu erhalten als auch Neues anzukurbeln.
Der Herr Senator hatte ja auch nichts Besseres zu tun, als dem geschaßten Demis Volpi trotz all der Vorwürfe, die gegen diesen auf dem Tisch lagen, ohne weitere Verhandlungen die gesamte Vertragssumme, die sich über 5 Jahre erstrecken sollte, hinterherzuwerfen. 100 Prozent Ausfallgehalt für fünf Jahre, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. 1,1 Millionen Euro dafür, dass man menschlich und fachlich komplett versagt hat – mit solchen Belohnungsmaßstäben zeigt Brosda, wo er steht. Irgendwie nicht da, wo man von Gerechtigkeit spricht. Das könnte Peter Laudenbach anprangern, da hätte er ein Thema. Da könnte er dann auch gleich den Bund der Steuerzahler befragen und bekäme seinen kleinen neuen Skandal. Aber weil er Brosda nicht wehtun will, vielmehr im Staube vor ihm kriecht, schweigt er davon.

Alexandr Trusch als „Nijinsky“, zwischen Liebe, Tanz und Krieg zerrissen, im hochpräzisen Solo. Foto vom Hamburg Ballett: Kiran West
Da haben Alexandr Trusch und das Hamburg Ballett doch schon mehr geleistet.
Als Ballettlehrer hat Trusch übrigens auch schon erfolgreich gearbeitet, und es ist nicht unwichtig zu wissen, dass es in dieser hoch spezialisierten Fachwelt jemanden gibt, der mehr als nur tanzen kann. Das Talent zum Ballettlehren ist nämlich nicht automatisch damit vorhanden, wenn man eine dieser vom Arbeitsamt bezahlten Ausbildungen absolviert. Diese Kurse sind dermaßen oberflächlich, dass jeder, der mal Tänzer war und also die Materie vom Grundsatz her schon mal kennt, sie bestehen kann. Die meisten all derer, die dann als staatlich geprüfte Ballettlehrer herumlaufen, haben null Talent fürs Lehren. Weder sind sie für die professionelle Ausbildung gut genug noch sind sie tauglich, um Laien zu unterrichten.
Aber das ist eine andere Misere.
Alexandr Trusch hingegen hat in wenigen Workshops gezeigt, dass er auf Kinder wie auf Erwachsene, auf angehende Profis wie auf Laien so intensiv und künstlerisch anregend wirkt, dass er das vermitteln kann, was er vermitteln will. Darum geht es im Ballett: Die Tänzer müssen das lernen, was man von ihnen will. So ein Flair muss auch ein Ballettintendant haben.
Trusch sagte in einem Interview selbst, dass ein Ballettchef außer über Fachwissen auch über viel Bildung verfügen müsse. Tut er. Schon als Kind und Teenager hat er gelesen – und wurde darum „TRUSCHKIN“, in Anlehnung an „Puschkin“, genannt. So etwas ist tatsächlich selten bei Körperkünstlern.
Jetzt kommt Herr Brosda um die Ecke und sagt, dass er einen weltberühmten Choreografen für die künftige Strahlkraft vom Hamburg Ballett haben will. Nur: Den hat er ja schon. Die rund 180 Werke von John Neumeier reichen noch viele Jahre und Jahrzehnte, um immer wieder neu interpretiert zu werden. 98 Prozent des deutschen und auch internationalen Ballettpublikums sind von den Neumeier-Stücken begeistert. Nicht nur in Hamburg. Auch in Dresden, Stuttgart, München. In Wien und Tokyo. In Paris und Mailand. In Chicago und Moskau. In Seoul und Peking.
Marius Petipa, George Balanchine, John Neumeier. Man findet sie überall. Die Opernspielpläne leben auch von Mozart, Verdi und Wagner. Und nicht von wechselnden Halbwertzeittalenten. Abwechslung und Weiterentwicklung sollen hinzu kommen, ja – aber nicht als Ersatz, sondern als Zusatz.

Freude nach der Vorstellung beim Applaus: Stars und Ensemble vom Hamburg Ballett mit Alexandr Trusch (mittig). Foto: Gisela Sonnenburg
Ich darf also mal eine Wunschspielzeit vorschlagen, ganz so, als hätte man mich gefragt:
Lloyd Riggins, in dessen Händen die neue Zeit zunächst liegen wird, sollte den Schwerpunkt selbstverständlich auf John Neumeier legen, aber er sollte ebenso auch an die Jugend im Ensemble und an die Fortentwicklung des Repertoires denken.
Der Plan:
Es sollten acht Abendprogramme mit Balletten von John Neumeier pro Saison auf dem Spielplan stehen. Hinzu darf gern was rein Klassisches oder Romantisches kommen (etwa eine Wiederaufnahme von „La Bayadère“, „La Sylphide“ oder „Napoli“), und dann könnte ein für Hamburg neuer moderner Klassiker, vielleicht der dramatische „Spartacus“ oder die poetische „Legende von der Liebe“ von Yuri Grigorovich (längst fällig in Hamburg), ein Abend mit subtilen Werken von Maurice Béjart oder auch die Hollywood-reife „Manon“ von Kenneth MacMillan den Horizont des Publikums erweitern.
Schließlich sollten zwei große Abende der Gegenwart gewidmet sein: eine schon bewährte zeitgenössische Ballettkreation (etwa „Tristan + Isolde“ von David Dawson) sowie ein Uraufführungsprogramm (wieder fällt mir David Dawson ein, dazu natürlich Yuri Possokhov und auch Nacho Duato, Martin Schläpfer, Mauro de Candia und Sidi Larbi Cherkaoui).
Die „Jungen Choreografen“ als Nachwuchsshow in einer Zweitspielstätte müssen natürlich erhalten bleiben.
Kluge dramaturgische Anreicherungen durch ein Rahmenprogramm – wie die schon bestehenden Einführungen, die man zu Werkstatt-ähnlichen Kurzseminaren ausdehnen könnte – sollten dem Publikum Gelegenheit geben, tiefer in die Materie der Tanzstücke (und der Musiken) einzudringen.
Ob man allerdings die Infantilisierung der Hochkultur durch Mitmach- und Mithüpf-Programme wirklich mitbetreiben will (wie es an vielen, aber nicht allen Häusern in Deutschland der Fall ist), sollte erstmal bedacht und abgewogen werden. Wahrscheinlich ist es unsinnig, einerseits ein anspruchsvolles Programm zu zeigen, um die Menschen dann andererseits auf Kindergarten-Niveau zu bespaßen.
Mit den avisierten 13 verschiedenen Abendprogrammen plus 5 Werkstätten als Matineen sowie ebenso vielen Vorabend-Veranstaltungen (mit der Dramaturgie vor allem von Nathalia Schmidt) befände man sich absolut im Trend, den das Hamburg Ballett selbst so setzen kann.
Dass die Hamburger Ballett-Tage mit großer Abschluss-Gala im Programm bleiben, sollte nicht mal experimentell bezweifelt werden.

Applaus für das famose Hamburg Ballett, das sich von einem ungeliebten Chef (Demis Volpi) befreite, um sein Niveau zu halten – hier nach „Nijinsky“ von John Neumeier. Das Foto vom 13.06.25 stammt vom langjährigen Neumeier-Fotografen Holger Badekow
Und wenn man es zudem noch schafft, jeder Saison ein Motto, also einen thematischen Rahmen, zu geben – John Neumeier hat das früher so gehandhabt, in den letzten Jahren leider nicht mehr – dürfte man sich wirklich was drauf einbilden, nicht nur Fetzen einer Kultur zu zeigen, sondern ein Puzzlebild zu entfächern.
„Liebe und Kampf“, „Shakespeare und das 21. Jahrhundert“, „Träume der Gegenwart und der Romantik“ oder so – die Motti sollten ballettaffin sein und nicht irgendwelche regierungsnahe Allgemeinplätze auf die Kunst überstülpen.
Spielräume und Freiräume dürfen natürlich dennoch bleiben, ein Anspruch auf Vollständigkeit wäre hingegen vermessen. Aber Assoziationen zu bündeln, ist intelligent, und es könnte Anstöße geben, die über das kurze Erlebnis einiger Einzelteile weit hinausgehen.
„Nijinsky“ von Neumeier wäre in jedem Fall immer ein Höhepunkt der Saison. So wie jetzt, so wie seit seiner Uraufführung im Jahr der Millenniumswende 2000, so wie diese Saison auch beim Semperoper Ballett in Dresden.
25 Jahre ist die Uraufführung her – und doch wirkt „Nijinsky“ topmodern und taufrisch, erschütternd und begeisternd. Man muss es mal so sagen: Das kriegt kein anderer lebender Choreograf als John Neumeier so hin.
Die Themen Krieg und seelische Krankheit, Beziehung und verschiedene Arten von Liebe sind darin so virtuos, aber auch mit menschlicher Wärme tänzerisch umgesetzt, dass es einen umhaut. Und das sagen nicht nur Menschen, die es letzten Freitag, also gestern, zum ersten Mal sahen. Das sagen auch echte Experten.
Peter Laudenbach ist kein echter Experte, schon gar nicht für Tanz oder Ballett, und wir möchten ihn nun höflichst bitten, die Finger von der Ware zu lassen, die er nicht mal zu bestimmen weiß.
Kenner der Materie freuen sich hingegen auf die jüngste Spielplan-Neuerung beim Hamburg Ballett.

Und es wird vorgelaufen, weil das Publikum es so will: Superstimmung nach dem ergreifenden „Nijinsky“ in der Hamburgischen Staatsoper. Foto: Gisela Sonnenburg
Die dann ihr 20-jähriges Bestehen feiernde „kleine Meerjungfrau“ von Neumeier, die Lloyd Riggins und sein Team dankenswerterweise als Ersatz für die entfallende Volpi-Premiere hernehmen, wird wohl auch wieder zu begeistern wissen.
Ich muss es wiederholen: Was für eine tolle Truppe ist das Hamburg Ballett, dass es in so kurzer Zeit, in nur wenigen Wochen, ein abendfüllendes Stück vorbereiten kann, welches nicht mal für die kommende Spielzeit auf dem Plan stand.
Fällt irgendjemandem ein Ballettensemble weltweit ein, das auch dazu in der Lage wäre? Bitte melden! Mir scheint nämlich, keines außer dem Hamburg Ballett
Vor einigen Jahren war die „Meerjungfrau“, die frei nach dem Märchen von Christian Andersen entstand und die die persönliche Problematik des homosexuellen Dichters mit einbindet, zuletzt in Hamburg zu sehen, die letzte Wiederaufnahme war 2015 – und jetzt wird es Zeit, eine Neubesetzung ins Auge zu fassen.
So mischen sich Vorfreude und Kampfgeist. Letzterer ist nötig, weil die Gegner der Neumeier-Tradition nicht aufgeben werden und krampfhaft nach einem glamourös choreografierenden Ballettchef für Hamburg von außerhalb suchen. Herr Brosda hat es schon verkündet. Aufregende neue Choreografien – etwa von den oben von mir Vorgeschlagenen – bekommt man heutzutage aber gerade von freien Choreografinnen und Choreografen.
Der Markt hat sich nämlich geändert: Früher wollten kreative Tanzschöpfer ihr eigenes Instrumentarium, ihre Tänzerinnen und Tänzer, für ihren Stil und ihre Zwecke formen. Das hat John Neumeier so gemacht, und an kleinen Theatern machen es die Chefchoreografen heute auch so. Wer in großen Dimensionen denkt, reist jedoch heutzutage als Choreograf eher um die Welt. Denn die großen Ensembles sind körpertechnisch so hervorragend ausgebildet, dass es nicht mehr nötig scheint, sich einem Stil hauptsächlich zu verschreiben. Einen technisch so schwierig zu tanzenden Stil wie Neumeier hat indes nicht jeder Tanzschöpfer. Er ist eben in jeder Hinsicht eine Ausnahme.

Künstlerinnen und Künstler vom Hamburg Ballett (mittig: Alexandr Trusch) beim Applaus nach „Nijinsky“ von John Neumeier. Foto: Gisela Sonnenburg
Man hat allerdings gehört, dass sich manche Damen vom Hamburg Ballett mit der durchaus kreativen, aber eben relativ einfach zu tanzenden Schöpfung „Slow Burn“ von Aszure Barton richtig langweilten.
Das wird dem Hamburg Ballett mit Stücken von Maurice Béjart möglicherweise auch so gehen. Trotzdem sollte es Béjart und auch Barton tanzen. Aber eben nicht als Schwerpunktchoreografen.
Nochmals: Etwas auch nur annähernd so gut für das Ballettpublikum Passendes wie die Stücke von John Neumeier wird man schwerlich finden.

Alexandr „Sasha“ Trusch 2025 als Titelpartie in „Nijinsky“ von John Neumeier. Ein begeisterndes Foto von Holger Badekow
Und merke nochmals: Wenn man schon ein gut gehendes Fünf-Sterne-Luxus-Hotel hat, dann baut man es nicht zu einem Drei-Sterne-Laden um. Das wäre verrückt.
Zum Glück wissen das mehr Menschen – auch international gesehen – als ein unbedarfter Peter Laudenbach sich das so denkt.
Gisela Sonnenburg

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