Schertz im Gepäck: Majestät, Euer Urteil! Majestätsbeleidigung contra Intelligenzbeleidigung! Jan Böhmermann mit Anwalt Christian Schertz kassierte eine Teilschlappe vorm Hamburger Landgericht

Das Landgericht Hamburg mag keine Diskriminierung, auch in der Satire nicht.

Ich fand Jan Böhmermann noch nie besonders lustig. Den Tyrannen Erdogan allerdings auch nicht. Dass sich nun aber der deutsche Satiriker gegen den türkischen Staatsmann einen bekannten Berliner Anwalt nahm, der damit berühmt wurde, die Persönlichkeitsrechte von Prominenten zu Lasten… Weiterlesen…

Diesseits, jenseits und jenseits des Jenseits Ein Schauspielerfest: Peter Handkes neues Stück „Die Unschuldigen, ich und die Unbekannte am Rand der Landstraße“ in der Regie von Claus Peymann am Berliner Ensemble

Handkes neues Stück hat Erfolg am BE.

Bevor die Leute einschlafen, lässt der vermeintlich schlaue Theatermacher im vierten oder fünften Akt mit lautem Knall und Mordstrara irgendetwas auf der Bühne abfackeln, abschießen oder explodieren. Im Fall des neuen Stücks von Peter Handke – mit dem schönen langen… Weiterlesen…

Von der Liebe als Kraftquell Legendär und doch aktuell wie nie: „Tristan und Isolde“ in Hamburg, inszeniert nach Ruth Berghaus, dirigiert von Kent Nagano – ein Rausch für alle Sinne, auch wenn ver.di die zweite Aufführung bestreikte

"Tristan und Isolde" in der Inszenierung von Ruth Berghaus - toll.

Glück wird ein wechselbarer Begriff, wenn man alt wird. Die Hoffnungen fliegen nicht mehr so hoch, man will gar nicht mehr soviel unbegrenzte Heiterkeit. Aber das Gefühl der Liebe wird immer stärker – und wo sie in der Jugend noch… Weiterlesen…

In Bausch und Bogen: Vermarktung einer Ikone Die Ausstellung „Pina Bausch und das Tanztheater“ beutet ihr Thema maximal aus – bei minimaler Inhaltsvermittlung

Es sollte um Tanz gehen, geht aber nur ums Mitmachen.

Das Publikum kann kommen! Pina Bausch ist schon da. In der Kunsthalle Bonn tobt derzeit eine besondere Spielart des rheinischen Humors: Man hat einen Probenraum nachgebaut, in dem Pina Bausch (1940 – 2009), Gründerin vom Wuppertaler Tanztheater, viele ihrer Stücke… Weiterlesen…

Irrwitz und Behaglichkeit Jean Bellorini stellt Carmen-Maja Antoni und Georgios Tsivanoglou in „Der Selbstmörder“ von Nikolai Erdman auf die Bühne vom Berliner Ensemble

"Der Selbstmörder" ist mörderisch komisch.

Die meisten Menschen richten sich gern gemütlich ein, egal, ob die Verhältnisse um sie herum in Ordnung sind oder nicht. Semjon Semjonowitsch Podsekalnikow, dessen Name im Laufe des Abends noch einen irrversiblen Satirecharakter bekommt, ist hingegen ein eher verdrossener, bräsiger… Weiterlesen…

Der heimliche Geliebte Alle lieben William „Bill“ Forsythe – jetzt hat der Avantgardist des Balletts die Ausstellung „The Fact of Matter“ im Frankfurter Museum für Moderne Kunst inszeniert

William Forsythe macht Kunst im Museum.

Er ist der heimliche Darling fast aller Tanzkünstler, vieler Musiker und mancher bildender Künstler. Fragt man international erfolgreiche Balletttänzer, die man für Helden der Klassik hält, nach ihrem besonderen Wunsch, so wollen sie mit dem Avantgarde-Choreografen William „Bill“ Forsythe arbeiten.… Weiterlesen…

Wenn die Toten munter auferstehen Gestern vor einem Jahr starb Filmstar Robin Williams – morgen sendet VOX die Auferstehungskomödie „Nachts im Museum“

Robin Williams war einer der größten Schauspieler.

Es ist ein lauter Film mit einem krachledernen Humor und viel Klamauk. Subtil geht anders – aber dafür bietet „Nachts im Museum“ von 2006 (im Original: „Night at the Museum“) ein fantasievolles, actionreiches, märchenhaft durchgeknalltes, irrversibel lustiges Drehbuch. Darin geht… Weiterlesen…

Wenn die Liebe fremd geht Intelligente Bissigkeit: Thomas Ostermeier inszenierte „Bella Figura“ von Yasmina Reza an der Berliner Schaubühne

Ein reales Auto steht auf der Drehbühne. Schemenhaft erkennt man ein Paar darin. Die Grillen zirpen, ein romantischer Abend in einem Restaurant in der Pampa bahnt sich an. Pustekuchen! Boris, in Person des Intensiv-Schauspielers Mark Waschke am Steuer, hat schwer… Weiterlesen…

Der schönste Alptraum vom Leben und Lieben Viel zu selten aufgeführt: Erich Wolfgang Korngolds symbolische Oper über ein Coming out – „Die tote Stadt“ in der Hamburgischen Staatsoper

Gruppe mit Gespenstern

Was für eine Musik! Was für ein Thema! Die Geburt des Expressionismus aus dem Geiste der Romantik – so könnte die musikalische Beschreibung lauten. Und die inhaltliche? Das schwule Coming out eines Witwers zu Beginn der Golden Twenties! Wow. Wie… Weiterlesen…