Süße Erinnerungen und ein bittersüßer Abschied Ein Sonntag mit John Neumeier: mit Gedanken zu seinem Matinée-Talk, dann  zu seinem „Tod in Venedig“, der zur Abschiedsvorstellung von Christopher Evans wurde. Marcos Morau sorgte hingegen für den Negativ-Rekord

"Tod in Venedig" von John Neumeier mit Atti Kilpinen und Christopher Evans beim Hamburg Ballett

Christopher Evans als Meisterchoreograf Aschenbach in John Neumeiers „Tod in Venedig“. Im Hintergrund: Edvin Revazov als Friedrich der Große, eine andere Besetzung also als die von gestern. Foto vom Hamburg Ballett: Kiran West

Erst vorgestern kam John Neumeier aus dem Ausland nach Hamburg zurück. Es war ein Arbeitsaufenthalt, wie so oft, wohl lange im Voraus geplant. Neumeier, 86, verpasste daher dieses Mal die Eröffnung der Hamburger Ballett-Tage, die er vor 50 Jahren ins Leben rief. Das war wohl Absicht. Zu sehr hätte es ihn womöglich geschmerzt, die Premiere seines Nachfolgers bejubelt zu sehen. Zugeben würde er das sicher nicht. Aber viele seiner Fans buchten, weil es ja eigentlich die „Volpi-Spiele“ werden sollten, auch schon mal ihren Urlaub im Juli. Sie fehlen jetzt, die Vorstellungen der Hamburger Ballett-Tage sind – was so zuletzt in den 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts der Fall war – nicht immer ausverkauft. Den Negativ-Rekord in 50 Jahren dürfte das Gastspiel „Sonoma“ von der spanischen Gruppe „La Veronal“ und dem ballettfremden Choreografen Marcos Morau gebildet haben. Nicht mal die Hälfte der Plätze war da besetzt, und außer eher (früh-)senilen Zuschauern fand kaum jemand Freude am lautstarken Posieren der Tänzer nach dem Motto „Schwarze Tücher umhüllen Gesichter“. Obwohl ein Hamburger Schnarchblatt, das früher eine hohe Auflage hatte, vermeldete, die Show sei ganz großartig mit ihrem Techno-Getöse und ihren ungewohnten Kostümchen. Die Mainstream-Presse giert halt nach dem Geld der Sponsoren. Am gestrigen Sonntag traf dann endlich Neumeier in der Opera stabile ein, in der Nebenspielstätte der Hamburgischen Staatsoper, wo zur besten Matinée-Zeit um 11 Uhr eigentlich eine Volpi-Veranstaltung laufen sollte. Weil Demis Volpi nach seinem unrühmlichen verfrühten Abgang hier  eine kleine Lücke im Spielplan hinterließ, wurde diese von Neumeier und der vom Stuttgarter Ballett nach Hamburg als Chefdramaturgin geholten Vivien Arnold geschlossen. Das „Gespräch mit John Neumeier über 50 Jahre Hamburger Ballett-Tage“ war denn auch ausverkauft, Neumeier wurde – ebenso wie vor der Nachmittagsvorstellung seines Ballett „Tod in Venedig“ im großen Haus, wo er auf seinem Stammplatz saß – mit herzlichem Applaus begrüßt.

Warum eigentlich hat er damals, in der Spielzeit 1974/75, also in seiner zweiten als damaliger Ballettdirektor in Hamburg, die Hamburger Ballett-Tage überhaupt gegründet? Bis heute handelt es sich um ein weltweit einmaliges jährliches Festival, das 14 Tage lang beinahe täglich Tanz zeigt, wobei das Programm auf den Vorstellungen des Repertoires vor Ort basiert.

"Die Kameliendame" von John Neumeier im Sommer 2024 beim Hamburg Ballett

John Neumeier beim Applaus nach einer Vorstellung: dankbar und Dank annehmend. Foto: Gisela Sonnenburg

Hamburg hat längst eine Touristenattraktion daraus gemacht. Für Neumeier ging es damals jedoch nicht um Marketing oder Ruhmsucht, sondern: Darum, die Tänzer der Compagnie möglichst oft ihrem Publikum zu zeigen. Es ging ihm, so sagt er, tatsächlich vor allem darum, zusätzliche Aufführungstermine im Gefüge der Oper zu bekommen.

Und so durfte er am Ende der Spielzeit, als die Opernleute fertig waren, zwei Wochen lang den Spielbetrieb für sich und seine Tänzer nutzen.

Sein zweites Ziel mit der Etablierung der Ballett-Tage war dann schon eher das, was auch seine Geldgeber aus der Politik hören wollten: „Ich wollte aus Hamburg eine Stadt des Tanzes machen.“ Und das ist ihm gelungen.

Hamburg ist eine der großen Ballett-Metropolen nicht nur Deutschlands, sondern auch Europas und sogar der Welt geworden, und das nicht, weil ab und an auf Kampnagel spektakulärerweise ein Bein erhoben wird, sondern weil das Hamburg Ballett, das frühere Ballett der Hamburgischen Staatsoper, unter John Neumeier rund 170 weltbedeutende Choreografien uraufgeführt hat.

Neumeier betont denn auch: „Der klassische Tanz, das klassische Ballett, ist die Basis von allem.“ Man darf ergänzen: Klassisches Ballett ist die Basis von allem, was eindrucksvoll und schön am Bühnentanz ist. Natürlich gibt es auch andere Einflüsse und Weiterentwicklungen. Aber wenn Menschen glauben, dass gymnastische Dehnübungen, „Gaga“-Willkürbewegungen und akrobatisches Hüpfen auch nur annähernd die Magie von klassischem Ballett entfalten können, so irren sie sich. Gaga ist übrigens ein Fachbegriff: So nennt sich die Technik, die keine ist, aber die von dem zeitgenössischen Tanzmacher Ohad Naharin so genannt wird, weil sie darauf basiert, dass jedwede Bewegung erlaubt ist, wenn der Impuls des Tänzers sie hervorbringt. Das ist nun auch jedes Gezappel, jede Beugung oder jedes Stillstehen. Also was sehr anderes als stilisierter Tanz.

Klassischer Tanz ist in Jahrhunderten zielgerichtet entwickelt worden, und zwar auf Grundlagen wie Qi Gong und rituellen Tänzen, gepaart mit höfischen Tänzen und Volkstanzelementen. Die organischen Übungen des Balletts, die so schön wie anstrengend sind, wirken in ganz besonderer Weise auf lebendige Organismen. Diese Wirkung hat irgendein willkürlich ausgedachtes Toben und Körperverdrehen eben nicht.

Aber das wollen viele, die nichts davon verstehen, nicht mehr hören. Die Politik setzt auf sinnloses Gehampel zu dröhnend lauter Popmusik – die Zeiten, da Menschen, die Städte, Länder und Staaten lenkten, ein Faible für Stil und Kunst hatten, sind vorbei. Heute sind grobe Ellenbogen-Typen an der Macht, die nur noch an Massenverblödung interessiert sind, die ihnen hilft, ihre Macht zu festigen.

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Ballett ist hingegen, wie jede echte Kunst, nur begrenzt massentauglich. Trivialkunst – was die Politik und Wirtschaft heute wollen – hat mit echter Kunst gar nicht mal so viel zu tun. Das kann man schon bei Sigmund Freud und Voltaire nachlesen.

John Neumeier würde das im übrigen nie so sagen. Ihn interessiert das, was seine Kunst erklärt – und nicht das, was andere Phänomene erklärt. Trotzdem hat er heute eine Konkurrenz, die er früher nicht hatte, und die besteht in teuer aufgebrezeltem Dilettantentum, wie es etwa Marcos Morau und seine nach einem tödlichen, darum längst verbotenen Schlafmittel benannte Truppe „La Veronal“. Es müsste eine Genugtuung für jeden Fan der Klassik und der Neoklassik sein, dass Morau mit vielen leeren Sitzplätzen den Negativ-Rekord in 50 Jahren Hamburger Gastspiel-Geschichte einfuhr.

Gastspiele bei den Hamburger Ballett-Tagen zu zeigen, bemühte sich Neumeier von Anfang an. Und: Schon seine erste Nijinsky-Gala war legendär. Die Weltstars Mikhail Baryshnikow, Lynn Seymour und Anthony Dowell tanzten da mit dem damals noch eher nicht so bekannten Ballett der Hamburgischen Staatsoper, das vor Neumeier gerade mal den „Apollon musagète“ von George Balanchine als absoluten Höhepunkt hinbekommen hatte.

1977 war dann keine Geringere als Maja Plisetzkaja vom Bolschoi Ballett bei der Gala zu Gast, und sie tanzte – mit Valerij Kowton – „La Rose malade“ von Roland Petit. Das Bolschoi mit einem abendfüllenden Stück für die Gastspiel-Termine einzuladen, dafür fehlte in den ersten Jahren allerdings das Budget, so Neumeier.

"Illusionen - wie Schwanensee" mit Charlotte Larzelere und Christopher Evans

Charlotte Larzelere als Prinzessin Natalia mit Christopher Evans als König in „Illusionen – wie Schwanensee“ beim Hamburg Ballett. Foto: Kiran West

„Dornröschen“ war dann ein Wunsch des Opernintendanten August Everding, doch während der Recherchen über Tschaikowskys Ballette stieß Neumeier auf die facettenreiche Materie vom „Schwanensee“, das er zusammen mit Jürgen Rose als Drama von König Ludwig II. nach Neuschwanstein verlegte. So kam es, dass zuerst Neumeiers „Illusionen – wie Schwanensee“ (02.05.1978) und dann seine Version von „Dornröschen“ (16.07.78) uraufgeführt wurden. Sogar für heutige Begriffe ist das eine schier unfassliche Dichte von neu geschöpften abendfüllenden Balletten. Zumal Neumeier 1978 auch noch „Die Kameliendame“ uraufführte (in Stuttgart, am 04.11.78). Die Ballettschule vom Hamburg Ballett wurde wie nebenbei auch noch 1978 gegründet.

Es war nicht das einzige produktive Jahr des Tanztitanen John Neumeier, der in der Tat an Qualität und Quantität absolut unvergleichlich ist.

Genau 25 Jahre später – am 07.12.2003 – wurde Neumeiers Stück „Tod in Venedig“ in Hamburg uraufgeführt.

„Tod in Venedig“ mit Lloyd Riggins als Aschenbach und Alexandr Trusch als Jüngling Tadzio – ein Bilderbogen des Begehrens. Foto: Holger Badekow

Lloyd Riggins tanzte damals die Hauptfigur, den Choreografen Gustav von Aschenbach. Riggins, der aktuelle Chef vom Hamburg Ballett, tritt betont bescheiden auf und nennt sich in Absprache mit der durchgeknallten Hamburger Politik lediglich „stellvertretender Ballettintendant“. Ein irrsinniger Deal, richtiger und üblich wäre seine Bezeichnung als „kommissarischer Ballettintendant“ mit entsprechendem Vertrag: damit klar ist, wer die Verantwortung trägt.

Aber Hamburg bäckt sich ja immer öfter seltsame Brötchen. Die geplante Kühne-Oper als Revolution von oben ist so ein Beispiel für die Großmannssucht der Hamburger Regierenden, ebenso die Pläne, im verkrachten Glas-Hochhaus namens Elbtower ausgerechnet das Naturkundemuseum unterzubringen. Statt das hässliche Ding endlich abzureißen.

Früher wäre ich mit meiner Äußerung in den kreativen Kreisen nicht allein, früher haben sich staatlich bezahlte Künstler eine eigene öffentliche Meinung leisten dürfen und zu brisanten Themen munter ihren Kommentar abgegeben. Das nannte man damals demokratisch.

Heute wird Schweigen oder Mitläufertum verlangt, und das wird dann als Demokratie neuen Zuschnitts (seit der „Zeitenwende“) ausgegeben. Wir sehen, wie rückschrittlich unsere Kultur schon geworden ist.

"Die kleine Meerjungfrau" von John Neumeier

Lloyd Riggins probt mit Xue Lin „Die kleine Meerjungfrau“ – toll! Foto vom Hamburg Ballett: Kiran West

Jedenfalls gab sich Lloyd Riggins einen Tag vor dem Neumeier-Talk, also am Samstagnachmittag, in der Opera stabile ein Stelldichein mit Vivien Arnold und mit etlichen Fans. Es war allerdings nicht ausverkauft in der kleinen schwarzen Box, dennoch sprach Riggins mit Arnold über die sehr gelungene aktuelle Version der Neumeier’schen „kleinen Meerjungfrau“.

Vor allem an den Pas de deux, so Riggins, habe er Einiges geändert. Dass diese Änderungen und auch die Weglassungen zu dezent waren, um diese Ballettversion als „Neufassung“ zu bezeichnen – was soll’s. Es ist nur traurig, dass jemand wie Lloyd Riggins, der seit 1995 beim Hamburg Ballett tätig ist, zu solchen Tricks greifen muss, um ein bisschen fürs Geschäft zu klappern.

Als wandelnder Leuchtturm des Balletts kommt Riggins, der eher schüchtern wirkt und zudem auch noch nuschelt, in gebrochenem Deutsch ebenso wie auf Amerikanisch (er sollte wirklich an sich arbeiten und Unterricht in Sprecherziehung nehmen), tatsächlich eher weniger in Frage. Darum hätte man ihm jemanden wie Alexandr Trusch, der eine publikumswirksame Ausstrahlung hat und der auch öffentlich gut sprechen kann, zur Seite stellen sollen – die beiden wären es als neue Ballettintendanten-Doppelspitze doch gewesen.

Aber lieber hat man Demis Volpi ohne weitere Verhandlungen seine gesamte Vertragssumme über fünf Jahre als Abfindung hinterhergeworfen. Carsten Brosda, Hamburgs Kultursenator, und Demis Volpi müssen wirklich in derselben Clique wirtschaften, anders ist das nicht zu interpretieren.

Fleißig ist Lloyd Riggins allerdings sehr, und in Sachen Neumeier-Balletten macht ihm so schnell niemand was vor. Gerade deshalb passt er so gut an die Spitze vom Hamburg Ballett – und er sollte bemüht sein, eine eigene Linie dort zu fahren und nicht etwa, wie er es am Samstag ansagte, die Richtung vom geschaßten Demis Volpi weiterführen.

Sollte Riggins Abende wie die mit „La Veronal“ für die kommenden zwei Spielzeiten an Land ziehen (weil die Politik und manche Mäzene das so wollen), so wird er – weil es ein großes Publikum mit Geschmack in Hamburg gibt – damit wohl auf Grundeis laufen.

Der „Tod in Venedig“ von Neumeier fasziniert jedenfalls auch in der jüngsten Besetzung, die am Sonntagnachmittag zu sehen war:

Balu Sudra fotografierte den Schlussapplaus von "Tod in Venedig" mit Christopher Evans beim Hamburg Ballett

Ein großartiges Tänzerteam: Lennard Giesenberg (li.) und Christopher Evans (re.) beim Schlussapplaus nach „Tod in Venedig“ Von John Neumeier beim Hamburg Ballett am 13.07.25. Foto: Balu Sudra

Lennard Giesenberg, der als Mönchsbruder Lorenzo in „Romeo und Julia“ und als Dichter in der „Kleinen Meerjungfrau“ bereits ein breites Spektrum zeigt, brilliert als Tadzio, also als vom alternden Aschenbach begehrter Jüngling.

Ida Praetorius tanzt vorzüglich gleich drei Rollen, zwei davon Mütter. Futaba Ishizaki und Daniele Bonelli geben hervorragende personifizierte „Konzepte“ ab, Charlotte Larzelere eine bestaunenswerte Barbarina.

Alessandro Frola, der seine Rosen zum Abschied, bevor er nach Wien wechselt, schon als Mercutio eingeheimst hat, gab noch einmal Friedrich den Großen (über den Aschenbach im Stück ein Ballett kreieren will und in dessen Fantasie der Monarch auftanzt).

Jakub Zouplna begeisterte hingegen mal wieder als absoluter Newcomer der Saison: als junger Aschenbach.

Francesco Cortese gab dazu einen prächtigen Teenagerfreund von Tadzio ab. Und Florian Pohl und Matias Oberlin (der mit seiner Bandbreite wirklich alle bekannten Dimensionen sprengt) bildeten als Wanderer-Doppel ein ungleiches Team, da Pohl sehr groß gewachsen und sehr muskulös trainiert ist; erstmals wurde mit ihnen eine Besetzung der beiden Rollen ausprobiert, die alles andere als zwillingshaft ist. Aber siehe da: Die Choreo ist unkaputtbar.

Der scheidende Erste Solist Christopher Evans, der mit dieser Vorstellung als ästhetische Hauptfigur Gustav von Aschenbach seinen Abschied vom Hamburg Ballett nahm, um nach dem Sommer in Karlsruhe bei der Ex-Neumeier-Tänzerin Kristina Paulin und ihrem Co-Ballettchef Raimondo Rebeck ins Engagement zu gehen, erhielt gestern stehende Ovationen vom Publikum.

Balu Sudra fotografierte den Schlussapplaus von "Tod in Venedig" mit Christopher Evans beim Hamburg Ballett

Große Verabschiedung: Christopher Evans und sein Mentor und Meisterchoreograf John Neumeier in Hamburg am 13.07.25. Foto: Balu Sudra

Er umarmte Neumeier, der in der ersten Reihe saß, nahm zudem Blumensträuße und einzelne Rosen von seinen Fans und Kollegen entgegen. Was für ein bittersüßer Abschied nach 13 Jahren im Hamburg Ballett, wofür er zuvor auf der Schule vom Hamburg Ballett den passenden Schliff erhalten hatte!

So sind diese Jubiläumsspiele, die 50. Hamburger Ballett-Tage, durchzogen von Erinnerungen, Wehmut und Abschieden, zumal sie ein Festival im Übergang sind. Wer weiß, wen die Politik sich als kommenden Ballettboss in Hamburg holt – und wie dann die Ballett-Tage dort aussehen werden…

Lloyd Riggins will die Chance, selbst doch noch zum dauerhaften Intendanten aufzurücken, offenkundig nicht nutzen und wird von daher zwischen allen Stühlen sitzen bleiben, um als ewiger Stellvertreter bis zur Rente zu kommen. Die beiden Pole dabei sind klar: Neumeier mit seiner Mischung aus Klassik, Neoklassik und Zeitgenössischem steht auf der einen Seite, viel weniger Ballett und dafür mehr Gehüpfe und Posieren stehen auf der anderen.

Schade ist, dass gerade das rein klassische Ballett in den letzten Jahren ein wenig zu kurz kam in Hamburg (in Deutschland insgesamt sowieso), und man würde sich eine tolle, atemberaubende, klassische Inszenierung gerade beim Hamburg Ballett mal wieder wünschen.

Madoka Sugai, Hamburgs Noch-Primaballerina, hat sich eben für den Weg zur reinen Klassik entschieden. Sie wird ein Engagement in Boston, USA, antreten, wo das Programm ziemlich konservativ, dafür aber vor Power und Magie nur so strotzt.

Balu Sudra fotografierte den Schlussapplaus von "Tod in Venedig" mit Christopher Evans beim Hamburg Ballett

Christopher Evans mit seinen Rosen nach der Vorstellung von „Tod in Venedig“ in Hamburg am 13.07.25. Tränen der Rührung und der Wehmut gab es auf der Bühne wie im Publikum… Foto: Balu Sudra

Ein letztes Mal wird man Madoka, Christopher und weitere Stars, die Hamburg dann verlassen, noch gemeinsam sehen: bei der vierstündigen Nijinsky-Gala am kommenden Sonntag, die ausverkauft ist und mit hoher Wahrscheinlichkeit von John Neumeier moderiert wird. Wir sind, voll der Vorfreude, darauf gespannt.
Gisela Sonnenburg / Anonymous

P.S. Die diesjährige Nijinsky-Gala wird von Lloyd Riggins moderiert! Und wird Gäste aus Beijing, aus London, aus Nervi, aus Berlin, aus New York und vieles mehr zeigen! Von Neumeier über Béjart und Balanchine bis zu Kristina Paulin werden die choreografischen Handschriften reichen. Also los!

Balu Sudra fotografierte den Schlussapplaus von "Tod in Venedig" mit Christopher Evans beim Hamburg Ballett

Auch Ida Praetorius – die dem Hamburg Ballett als Primaballerina zum Glück erhalten bleibt – sammelte nach dem „Tod in Venedig“ am 13.07.25 in Hamburg Rosen auf. Foto: Balu Sudra

www.hamburgballett.de

https://www.staatstheater.karlsruhe.de/programm/ballett/

Marie-Luise von Kunowski fotografierte Christopher Evans beim Hamburg Ballett

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Startänzer Christopher Evans am 13.07.25 nach der Vorstellung im überdachten Bühneneingangsbereich der Hamburgischen Staatsoper. Bald geht es für ihn auf nach Karlsruhe! Foto: Marie-Luise von Kunowski

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