Kinderträume mit Star-Zulage Einmaliger Superevent für Familien und sonstige Ballettfans am 4. September 21 in Berlin: „Vans & Dance“ im Hangar 6 im Tempelhofer Flughafen

Kindertanz und Stars treffen sich in Berlin

Anrührend tanzen sie ein modernes Stück: Kinder vom Ballett- und Tanzstudio Zehlendorf von Franziska Rengger in Berlin. Foto: Tony Maher

Sie dürfen wieder! Die Kinder der Ballettschulen dürfen wieder tanzen, und das sogar öffentlich. Das ist ein Grund zum Feiern auf ballettische Art, und sogar die Stars vom Staatsballett Berlin machen mit! Der Gala-Event „Vans and Dance“ vereint am Samstag, den 4. September 21, vor dem Hangar 6 auf dem Gelände des ehemaligen Tempelhofer Flughafen in Berlin nachgerade magische Programmpunkte. In denen zeigen große und kleine Stars des Tanzes, was sie am liebsten tun: nämlich der Kunst Terpsichores mit praktischem Einsatz und möglichst perfekt geprobt zu  frönen. 80 Kinder vom  Ballett- und Tanzstudio Zehlendorf von Franziska Rengger treffen dabei auf elf Stars, die man sonst beim Staatsballett Berlin (SBB) brillieren sieht: Elisa Carrillo Cabrera und Mikhail Kaniskin, Yolanda Correa und Alejandro Virelles, Evelina Godunova und Dinu Tamazlacaru sowie die bezaubernden Damen Krasina Pavlova, Eloise Sacilotto, Pauline Voisard, Sarah Hees-Hochster und Filipa Cavavo, ebenfalls vom SBB. Und schon die Titel der Stücke machen unbändige Lust, die tolle Mischung aus Weltstars und Berliner Nachwuchskünstler:innen anzuschauen: „Schwanensee“, „Glamour“,  „Don Quixote“ und „Spielerei“, „Ein Lindentraum“, „Ein bisschen Sport“ und „Mare Crisium“ – sowie das bereits preisgekrönte Jugendtanzstück „Joy within You“ („Freude in dir“) werden vergessen lassen, dass die letzten eineinhalb Jahre gerade für die jüngsten Tanzbegeisterten besonders schwierig waren. Jetzt heißt es wieder: Ballettschuhe an und losgetanzt!

Das internationale Star-Paar Elisa Carrillo Cabrera und Mikhail Kaniskin – sie ist Preisträgerin des „Prix Benois de la Danse“, des „Oscars“ der Ballettwelt, und beide haben schon auf Galas rund um den Globus getanzt – wird seinen superben Pas de deux von Uwe Scholz aus dessen „Ein Lindentraum“ zur innigen Musik von Robert Schumann zeigen und zudem eine leichthin fließende Kreation namens „Transparente“ von Ronald Savkovic.

"From Berlin with Love I"

Elisa Carrillo Cabrera und Ehemann Mikhail Kaniskin hier beim Applaus auf der Gala „From Berlin with Love I“ beim Staatsballett Berlin. Top! Foto: Gisela Sonnenburg

Zum klassischen „Schwanensee“-Pas-de-deux mit Yolanda Correa und Alejandro Virelles, die ebenfalls beide Erste Solisten beim SBB sind, wird man dann wohl nur sagen können: fabelhaft! Denn der „Weiße Schwan“, der hier auftritt und den Prinzen zur höchsten Liebe lenkt, bringt technische Meisterleistung und ausdrucksstarke Zauberei zusammen. Und Yolanda Correa ist bekannt dafür, körperliche Raffinesse und liebendes Augenspiel zu vereinen, während Alejandro Virelles als strahlender Prinz dem nur erliegen kann.

Das heiter-fetzige Klassikstück aus „Don Quixote“, das Evelina Godunova und Dinu Tamazlacaru hinlegen werden, wird dann ohnehin die beste nur mögliche Gala-Stimmung hervorbringen. Gibt es ein anderes Stück, das so typisch ist für eine klassische Gala im 21. Jahrhundert? – Vermutlich nicht, „Don Quixote“ mit seinem spanisch angehauchten Petipa-Flair hat sich da durchgesetzt.

Leichthin in einem mehr ruhigen, dafür aber sehr eindringlichen Sinn tanzen zudem die sechs schönen Damen vom SBB in „Mare Crisium“ nach der gleichnamigen Musik von Karl Jenkins in der Choreografie von Arshak Ghalumyan.

Und möglicherweise wird es noch einen Überraschungstanz der Stars vom Staatsballett Berlin geben…

Mit solchen hochkarätigen klassischen und modernen Ballettpretiosen ist das Programm, das an sich aber der Jugend und dem Hobby-Ballett gehört, aufs Feinste durchsetzt.

Kinderträume mit Star-Zulage – so etwas hat es in Berlin schon lange nicht gegeben.

Die Initiatorin des Events, Franziska Rengger vom Ballett- und Tanzstudio Zehlendorf, ist jedenfalls glücklich. Zwei Mal musste sie den großen Abend wegen der Corona-Pandemie verschieben. Aber jetzt!

Kindertanz und Stars treffen sich in Berlin

Bunt und schön: die Show mit dem Ballett-und Tanzstudio Zehlendorf vorm Hangar 6 in Berlin-Tempelhof. Tutus in fast allen Farben werden im Laufe des Abends zu sehen sein – hier in einem eleganten Pink. Foto: Ulrich Gessner

Die Bühne wird unter dem Vordach zum Hangar aufgebaut, rechts und links daneben werden große LED-Videowände das Bühnengeschehen live übertragen. Damit auch alle richtig gute Sicht haben.

Das Publikum sitzt aber nicht auf einer der üblichen Outdoor-Tribünen. Sondern, und das ist die Besonderheit, die nur dieser Veranstalter nach dem Motto „It’s time to move“ mal eben locker leisten kann: in Kleinbussen. Also in Vans der Marke Mercedes. Denn Mercedes-Benz Van Rental – der Mietservice mit den Daimler-Vans – organisiert und finanziert das Spektakel.

Zur Autobranche sei erwähnt, dass die Vermietung von Autos sicher weniger zur Umweltverschmutzung und zu den Klimakatastrophen beiträgt als der Verkauf bzw. Kauf von Autos.

Denn wer mietet, fährt nicht täglich und auch nicht jeden Weg mit dem Wagen.

Energiesparend bilden die Vans bei diesem Ballett-Event ohnehin reglose Kokons, in denen sich Menschen, die das Tanzen lieben, sozusagen einkuscheln können.

Sensationelle Romantik: Yolanda Correa und Dinu Tamazlacaru als neues Dreamteam vom  Staatsballett Berlin in „Giselle“

Stars mit Anmut und Würde: Yolanda Correa und Dinu Tamazlacaru beim Schlussapplaus nach „Giselle“ beim Staatsballett Berlin. Foto: Gisela Sonnenburg

So sitzt man in diesem Fall ohne Kilometerfresserei im Wagen – und schaut auf die Videowalls und die Bühne wie im Autokino.

Live-Ballett mal ganz anders gesehen!

Wer trotzdem lieber an der frischen Luft sitzen möchte, nach dem Motto: outdoor ist nun mal outdoor, kann in vor den Autos aufgebauten Sitzreihen Platz nehmen. Hier ist man allerdings nicht regensicher, wobei man Anfang September in Berlin nicht wirklich mit schlechtem Wetter rechnen muss, im Gegenteil:

Die Erfahrung besagt, dass es warme Tage sind, die den Berliner September einläuten, und konkret sind für den kommenden 4. September satte 12,6 Stunden Sonnenschein vorausgesagt. Na, bitte!

Um 18 Uhr, ganz familiengerecht, wird dann die Ballett-Gala-im-Autokino-Format beginnen.

Inklusive einer Pause wird die einmalige Veranstaltung laut Planung bis 20.30 Uhr laufen.

Und auch das Programm der Kinder hat es hier faustdick hinter den Ohren!

Rund 80 Tanzkids bringen nämlich jede Menge gute Laune auf die Bühne. Ihre Stücke mit so klingenden Namen wie „Showtime“, „Träumchen“ und „Lavendula“ finden zu anspruchsvoller Musik und in professionellen, den Showaspekt munter betonenden Kostümen statt.

Kindertanz und Stars treffen sich in Berlin

Ein Sprung ist ein Sprung ist ein Sprung: in der „Gruppendynamik“ von und mit dem Ballett- und Tanzstudio Zehlendorf in Berlin. Foto des vielfach preisgekrönten Jugendstücks: Tony Maher

Und die „Gruppendynamik“ zeigt sogar Masken, wenn auch andere als die, die uns vor Covid-19 schützen.

In anderen Stücken bestechen außer der Tanzkunst der Kinder auch süße Tutus, tanzbare Requisiten und originelle Themen.

„All that Jazz“, „Die blauen Vögel“ und „Kämpferherzen“ erzählen abwechslungsreich vom Einsatz jugendlicher Tanzfreude, in Kombination mit diszipliniert einstudierten Choreografien, wie es beim echten Ballett üblich ist.

Viele der Proben fanden übrigens pandemiebedingt online statt – was für die Kinder, die vom Lockdown genervt waren, nicht nur einfach war.

Aber spätestens der krönende Abschluss des Abends, das Stück „Joy within You“, wird klarstellen, dass sich hier jede Mühe auch aus Sicht der kleinen Protagonist:innen gelohnt hat.

2019 machte dieses Stück übrigens bei den Duisburger Tanztagen den 2. Platz, während es die „Gruppendynamik“ 2017 in Duisburg auf den 1. Preis schaffte. Beim Bundeswettbewerb „Jugend tanzt 2017“ erhielt es zudem den 3. Preis und auch den Sonderpreis.

Bei soviel geballter und gut organisierter Power steht es um die Tanzzukunft in Berlin doch wirklich gut!

Und nicht umsonst heißt ein zuvor getanztes Stück: „Yo, wir schaffen das!“.

Dieses Motto begleitet Tänzer:innen und Tänzer seit Beginn der Pandemie verstärkt.

Darum freuen sich auch die Ballerinen und Ballerinos vom Staatsballett Berlin über diese zusätzliche Möglichkeit, das Publikum zu erfreuen.

Onegin ist einfach toll

Dinu Tamazlacaru vom Staatsballett Berlin war bisher ein legendärer Lenski in „Onegin“ – und er wird bald als Titelheld debütieren. Foto: Enrico Nawrath

Noch vor der Eröffnung der regulären Saison beim SBB am 9. September 21 mit „Onegin“ von John Cranko in der Staatsoper Unter den Linden – übrigens erstmals mit Dinu Tamazlacaru in der Titelrolle – sind so die fantastischen Stars live mit ihrer großen Kunst zu erleben.

Wer für den Hangar kein Ticket mehr ergattert, kann ebenso kostenfrei am Bildschirm sein Vergnügen haben: Der Event wird live als Stream auf www.vansanddance.de übertragen!
Gisela Sonnenburg

P.S. Plangemäß wurde die Aufführung ein großes Fest! Statt Dinu Tamazlacaru erschien allerdings Taras Bilenko (auch vom SBB) mit Evelina Godunova, und statt des Don-Quixote-Pas-de-deux tanzten sie die Verführung aus „La Sylphide“.

www.vansanddance.de

www.staatsballett-berlin.de

ballett journal