Windiger Weltenwechsler, frivoler Frechdachs Amor läuft Amok: Der wilde Puck ist auch beim Bayerischen Staatsballett die Zentralgestalt in „Ein Sommernachtstraum“ von John Neumeier

John Neumeier - "Ein Sommernachtstraum"

Shawn Throop ist der frivole Weltenwechsler, der poetische, aber auch diabolische Puck in John Neumeiers „Ein Sommernachtstraum“. Foto: Wilfried Hösl

Puck ist nicht von dieser Welt. Seine Elemente sind die nächtlichen Nebel im verzauberten Olivenhain; auf Mondlicht kann er dahin wirbeln und die Menschen die absurdesten Dinge glauben machen. Wenn er allein ist, übt er die Magie: Er zieht ein Knie an, dreht es auswärts, streckt das Bein in eine diagonale Effacé-Pose ganz langsam aus, verlagert seinen Schwerpunkt, grätscht ein Stück über den Boden, schüttelt den Kopf, um böse Energien loszuwerden, kriegt sich beim Pirouettieren wieder ein und wälzt und windet sich anschließend mit akrobatischem Können über den Boden, die Beine sind dabei oftmals weit nach empor strebend. Schließlich ist er ein Luftgeist, kein Erdwurm.

Puck ist der schrägste, durchtriebenste, auch kindlichste Elf, den William Shakespeare in seiner mit düsteren Sexgedanken durchwirkten Verwechslungskomödie „Ein Sommernachtstraum“ erdachte. Zugleich ist der wilde Puck die zentrale Figur im Stück, die alle Handlungsstränge miteinander verbindet. John Neumeier verleiht diesem Zauberwesen in seinem 1977 entstandenen Ballett nach Shakespeares Vorlage zusätzlich eine anmutige Note, lässt den Irrwisch einen Tänzer per se sein, der über seine Körpersprache nicht nur die eigene Naturhaftigkeit beherrscht.

Er ist ein Weltenwechsler, der gelegentlich andere wie Marionetten benutzt. Als Diener von Oberon, dem Elfenkönig, treibt Puck seinen Schabernack. Am liebsten veräppelt er jene, die sich aus einer anderen, einer menschlichen Sphäre in sein Territorium, in den glitzernden Elfenwald, verirren. Man könnte meinen, es handle sich bei Pucks Zuhause um einen erotischen Vergnügungspark, eine Art Lustgehege. Uraufgeführt wurde das Shakespeare-Stück übrigens vor 1600 – was die Zeitlosigkeit solcher Träume beweist.

TItania in ihrem Elfenwald

Die Elfenkönigin Titania lässt sich von ihren Untertanen auf Händen tragen. Wundervoll, ja naturhaft-magisch sieht das aus! Foto: Charles Tandy

Neumeier dachte sich zur modernen Inszenierung dieser bittersüßen Feerie etwas Besonderes aus: Seine Elfen (männliche und weibliche) treten scheinbar nackt auf. Mit glänzenden Kappen auf dem Kopf und in im Mondlicht silbern schimmernden Catsuits wirken sie wie Kreaturen aus einer Sci-Fi-Fantasie. Sie sind einem Paradies der Sinne entsprungen, lunarisch und verrucht. Ihre trainierten Körper sind für Orgien, gleich welcher Art, wie gemacht. Dennoch ist das Stück nie obszön und für Kinder und Jugendliche gut verträglich – und mit einer Prise Aufklärung gesegnet. Ich habe es selbst im Alter von zwölf Jahren erstmals gesehen und ganz gewiss dabei keinen Schaden genommen.

Puck ist mir schon damals gleich aufgefallen. Er ist unter den lasziv schwebenden Wesen im Wald der Außenseiter. Er mag es nämlich auch mal krachledern, ist nicht im Äther verhaftet wie seine Geschwister. Puck ist frech, frivol, keck, zünftig. Und er liebt, was sich neckt: Er ist ein Kuppler aus Spaß, ein Amor, der vor lauter Triebhaftigkeit und Vergnügungssucht mitunter Amok läuft. Ein abgedrehter Gott der Liebesfreuden, ein hexischer Kobold. Er hat viel Appetit auf Unfug und macht auch viel Appetit, aber eher auf Erotik. Er fasst Lebendiges so gern an, bringt es zum Blühen, treibt es zur Weißglut – und benölt und belämmert am liebsten auch noch seinen Chef, den Elfenkönig Oberon. Puck? – Keine einfache Rolle. Sondern eine Herausforderung.

Ärger und Vergnügen im "Sommernachtstraum"

Wenn es irgendwo Ärger gibt, der verspricht, lustig zu werden, dann ist Puck (Shawn Throop) sofort zur Stelle! Foto: Wilfried Hösl

Der Münchner Ensembletänzer Shawn Throop tanzt seit letzter Spielzeit ab und an, alternierend mit dem Solisten Ilia Sarkisov, diese waghalsige Partie. Shawn stammt aus Kanada, wurde in Toronto ausgebildet. Als Volontär gehörte er zuerst dem Bayerischen Staatsballett II an, also der Münchner Junior-Company, bevor er, 2012, in der Haupttruppe als Gruppentänzer angenommen wurde. Er ist, was man eine „Typbesetzung“ nennt, denn sein Temperament und seine Ausstrahlung prädestinieren ihn für die diabolisch funkelnde Rolle des Puck.

Throop ist stark, sehr muskulös: Er ist ein langbeiniges, aber launisches Teufelchen. Sein Puck hat die Poesie des Moments, auch des grausamen Moments. So, wenn er die Verliebten, die sich in den Zauberwald geflüchtet haben, beobachtet. Da ist das ungleiche Paar Demetrius und Helena. Sie, mit Brille und roter Weste über dem hellen Biedermeier-Kleidchen angetan, liebt den jungen Demetrius und will ihn unbedingt heiraten. Er, ein Offizier mit weißer Weste unter der Uniform, kann sie aber nicht leiden. Und er versucht, sie loszuwerden, während sie ihn immer wieder bedrängt und bestürmt, ihn beklettert und sich an ihn klammert. Sie öffnet sogar ihr rotes Bustier für ihn, vor ihm kniend – umsonst, er marschiert von dannen.

EIn Sommernachtstraum und ein Liebespaar

Lysander und Hermia: Dieses Liebespaar hat sich am Anfang und am Ende des Stücks – aber im Mittelteil, der im Zauberwald spielt, scheinen sie füreinander fast verloren! Foto: Wilfried Hösl

Und dann stolpert Helena auch noch über den erschöpft im Wald schlafenden Gärtner Lysander. Er liebt die höfisch-zarte Hermia, aber man verweigerte ihm die Erlaubnis zur Eheschließung. Darum wollen sich Hermia und Lysander heimlich im Wald treffen ­– und durchbrennen. Der schöne Gärtner fand sich zwischen den Olivenbäumen aber nicht zurecht, er schlief ein. Und wurde vom wilden Puck mit dem Saft einer roten Zauberblume – ohne es zu merken – in äußerste Liebesbereitschaft versetzt. Darum verliebt er sich Knall auf Fall in die Nächstbeste, die er sieht, als er erwacht: Das ist die über ihn stolpernde Helena.

Die Arme weiß nicht, wie ihr geschieht, so stürmisch verwickelt Lysander sie in einen Pas de deux. Dabei wollte sie doch niemals ausgerechnet den Gärtner Lysander als Vereher! Sie ist ja hinter Demetrius her (und war das auch schon immer). Aber wer lacht über das Kuddelmuddel mit Lysander und freut sich nachgerade diebisch? Natürlich Puck, der sich lässig in einen Olivenbaum stellt und frohlockt: Endlich ist mal wieder so ein richtiges Tohuwabohu los im Elfenwald!

Bald kommt noch mehr Amüsement in den sommerlichen Hain: mit den munteren Handwerkern, die in freier Natur in aller Ruhe und unbemerkt von ihren Konkurrenten ein Theaterstück einstudieren wollen. Shakespeare erfand diese Handwerker als Parodie auf die Gelehrten seiner Zeit, die – wahre Fachidioten – immer wieder den Überblick verlieren und sich in Kleinigkeiten verzetteln. Ihr Anführer heißt sogar so, „Zettel“, und ist, mit Verlaub, ein Großmaul. Im englischen Original heißt er übrigens „Bottom“, nach einem Webrahmen. Zettel bezeichnet in der Übersetzung das Schiffchen, das die zeitgenössischen Weber benutzten, um die Fäden zu führen. Der Name steht also einerseits für den Beruf des Webers und ist andererseits auch metaphorisch gemeint: Mit dem Zettel oder Webrahmen wird gewoben, es entstehen Stoffe und komplizierte Texturen. Insofern ist Zettel eine Gegenfigur zu Puck: Auch er ist handlungszentral und handlungstreibend. Denn ohne den später verzauberten Handwerker würde die Handlung im „Sommernachtstraum“ nicht wirklich vorankommen.

Die Verwandlung des Zettel

Hier wurde aus dem Handwerker Zettel dank Elfenmagie geradewegs ein Esel! Puck lacht dazu, mit seiner roten Zauberblume auf der Brust, obwohl Puck-Tänzer Ilia Sarkisov sich am linken Bein unterhalb des Knies verletzte. Tänzer und Pucks sind tapfer! Foto: Wilfried Hösl

Shakespeares Zettel ist ein akademisch verbildeter Handwerker mit enormer Geltungssucht, der am liebsten alle Rollen im Stück als One-man-Show darstellen würde. Seine sechs Kumpels kennen das schon mit ihm.…

Die Handwerker wollen sich als Nebenverdienst bei einer Hochzeit produzieren, mit ihrer antiken Liebestragödie „Pyramus und Thisbe“. Wie sie ihr Spiel im Wald proben, mit der weiblichen Heldin Thisbe en travestie in Spitzenschuhen – das ist in Neumeiers Choreographie jede Lachträne wert!

Auch Shakespeares Publikum kannte den Kick mit der Travestie nur zu gut, denn damals wurden Frauen grundsätzlich von Männern gespielt. Hier nun sieht das Publikum, wie aus einem schlaksigen Tänzer eine Madame gemacht wird. Da kippt Thisbe doch glatt selbst aus dem Spitzenschuh – und hat Glück, dass sie noch aufgefangen wird! Puck, für die Handwerker unsichtbar, würde am liebsten mitspielen! Jedenfalls kann er den Drehorgel-Spieler, der die Handwerkertruppe begleitet, recht gehässig nachäffen. Pfui, Puck, hast du denn gar keinen Respekt?

Akrobatische Liebe

Zettel als Esel: ein verzauberter Egomane, der das Glück hat, die zarte Elfenkönigin Titania ganz verliebt zu machen… Foto: Charles Tandy

Auch Pucks Herrschaften haben manchmal ihre Sorgen mit dem schelmischen Elf. Oberon und seine Frau Titania sind nämlich zerstritten, das Feenvolk und alle Waldgeister leiden darunter. Die Wiesen verdorren, die Saaten verkümmern, weil diese zwei Königselfen sich nicht wieder einkriegen.

Neumeier lässt den Grund des Zwists, der bei Shakespeare in der ungezügelten Sexualität Oberons liegt, offen. Vielleicht ist aber auch Puck am Streit der Eheleute schuld? So oder so ist es sehr viel besser, das elfische Herrscherpaar vor allem als zänkisch darzustellen, als Oberon einen Lustknaben entführen zu lassen, wie es „werktreue“ Aufführungen wollen.

Titania wird von Oberon empor gehoben

Titania und Oberon passen in ihrer silbrig glitzernden Schönheit so gut zueinander, zumal er sie mit scheinbarer Leichtigkeit weit über seinen Kopf heben kann. Aber sie sind zeitweise doch heftig zerstritten! Foto: Wilfried Hösl

Jedenfalls will Oberon Titania bestrafen: Sie soll durch die Kraft der roten Zauberblume einem Esel sexuell hörig werden und das auch selbst im Nachhinein erkennen. Ob das so funktionieren wird? Einträchtig lungern Chef Oberon und sein Handlanger Puck im Wald herum und warten.

Natürlich klappt die Intrige. Der von Puck in einen Esel verwandelte grobschlächtige Zettel wird zum begehrten Liebhaber der zarten Titania. Und wer lacht darüber, feixt und grinst und genießt das Fiasko am meisten? Genau. Puck kann von solchen Extremvergnügungen vermutlich nie genug kriegen, hat man den Eindruck.

Titania, ganz verknallt in Zettel

So also sieht es aus, wenn Choreograph John Neumeier den verzauberten Zettel und die liebreizende Titania sich miteinander beschäftigen lässt… Foto: Wilfried Hösl

Darum tanzt auch Ilia Sarkisov die Rolle so gern. Ihm gerät der Puck allerdings komödiantischer, volkstümlicher als Shawn Throop – etwas weniger fein-diabolisch und dafür etwas deftiger. Ilia stammt aus Moskau und wurde in Israel zum Tänzer ausgebildet. Mit nur 16 Jahren kam er nach München und erhielt auf der Ballett-Akademie seinen letzten Schliff. 2004 begann er als Volontär beim Bayerischen Staatsballett, seit 2013 / 14 tanzt er den Puck. Der heutige Solist tanzte schon früher eine andere Neumeier-Rolle: den Fritz aus dem „Nussknacker“, der bei frohgemuter Stimmung besonders zackig und akkurat sein muss.

EIN PUCK TREIBT LIEBEND GERNE SCHABERNACK 

Als Puck kennt Ilia die Tücken der schwierigen Choreograpie, aber auch deren Lustbarkeit. So darf er sich Helenas Brille klauen, sie aufsetzen und damit – als sei es eine rosarote „Verliebtheitsbrille“ – selig durch den Zauberwald torkeln. Auch als später noch ein Paar unglücklich ist, nämlich der verzauberte Lysander und seine Geliebte Hermia, hat der Puck seine Lust an ihnen. Es sieht ja auch zu putzig aus, wenn zwei Männer – Demetrius und Lysander – der zuvor geschmähten Helena nachlaufen, sie emporheben und unter großen Anstrengungen Zeichen ihrer Gunst zu erhaschen suchen, während die vorher von beiden begehrte Hermia plötzlich auf dem Trockenen sitzt und sich der Vereinsamung preis gesehen sieht.

EIn Sommernachtstraum in München!

Puck (Shawn Throop) weiß die Welt zu verzaubern! Wenn auch nicht immer so, wie er es eigentlich soll… Foto: Wilfried Hoesl

Dabei hatte Puck eigentlich den Auftrag von Oberon, die vier Liebesleute zu passenden Paaren zu gruppieren. Statt dessen bricht dank Pucks Schludrigkeit das große Chaos aus. Oder hat der Kobold etwa absichtlich gemauschelt? Bei einem Puck kann man das nie so genau wisssen…

Natürlich gibt es so oder so großen Ärger für Puck, als Oberon dahinter kommt, dass bei den menschlichen Liebespärchen noch nix so ist, wie es sein soll. Er versohlt Puck den Hintern, in einer delikaten Szene, in der er seinen saumseligen Gehilfen übers Knie legt und dann den Elfenpo als Trommel benutzt. Das ist im Zauberwald so erlaubt, ausnahmsweise! Und dann muss Puck schuften, um die Sache mit den Liebespaaren endlich in Ordnung zu bringen.

Als sie schlafen, legt Puck sie als passende Pärchen zurecht, damit beim Erwachen, unter dem Eindruck des Zauberblumensafts, zusammen findet, was zusammen gehört. Das hört sich allerdings leichter an, als es auszuführen ist. So ein liebestoller Offizier wie Demetrius ist nämlich gar nicht so einfach mit der richtigen Frau zu beglücken, Puck kommt dabei ganz schön ins Trudeln. Aber er schafft es schließlich, schultert auch die jungen Damen nach allen Regeln der Ballettkunst und legt sie zu dem jeweils richtigen Herren.

Es wird geheiratet!

Darauf läuft es hinaus, wie in fast jeder guten Liebeskomödie: auf ein bombastisches Hochzeitsfest…Foto: Charles Tandy

Nach erfolgter Umbettung läuft ihm nur die Zeit fast davon, denn bald graut der Morgen – aber auf die letzten Takte der elektronischen Musik von György Ligeti kann Puck seinem Elfenchef noch die Zauberblume zurück gegeben. Er wirft sie ihm natürlich zu, frech wie er ist, auch noch rückwärts, hoppla – da muss Oberon zusehen, ob er sie fängt!

Das ist schon ein unverbesserlicher Schelm, dieser Puck… Bei Shakespeare versteigt er sich sogar zu der Behauptung: „Rund um die Erde zieh ich einen Gürtel / in viermal zehn Minuten.“ Da hat er wohl vom Fliegenpilz genascht. Im Ballett von Neumeier springt und läuft er lieber kreuz und quer und diagonal über die Bühne, als sei die Schwerkraft nur für ihn persönlich aufgehoben worden.

Köstliche Verwicklungen: "Ein Sommernachtstraum"

Mehrere Liebespaare suchen und finden sich im Ballett „Ein Sommernachtstraum“ von John Neumeier – und ein wilder Elf namens Puck hilft nach, bei Hof verkleidet als Zeremonienmeister. Foto: Charles Tandy

Und noch etwas: Puck, dieser Wildfang, ist auch noch in der Menschenwelt unterwegs, und zwar verkleidet als braver Hof- und Zeremonienmeister Philostrat. Mit wehenden hellblauen Frackschößen bemüht er sich da, das Hochzeitsfest am Ende des Stücks zu einer großartigen Feier voll betörender Tänze und Schauspiele zu machen. Aber das ist schon der nächste Teil der Geschichte vom „Sommernachtstraum“…
Gisela Sonnenburg

Termine: siehe „Spielplan“

„Ein Sommernachtstraum“ aus Frauenperspektive: www.ballett-journal.de/bayerisches-staatsballett-ein-sommernachtstraum-outlook-2017/

Und: www.ballett-journal.de/bayerisches-staatsballett-ein-sommernachtstraum-2017-rezension/

Weiter zum Stück: www.ballett-journal.de/bayerisches-staatsballett-ein-sommernachtstraum-lejeune-preis/

Ergänzend ein Interview mit Puck: www.ballett-journal.de/man-hat-mehr-energie-als-man-denkt/

www.staatsballett.de

UND BITTE SEHEN SIE HIERHIN: www.ballett-journal.de/impresssum/ 

Und da ist noch etwas für alle Lucia-Lacarra-Fans:

Lucia Lacarra als Hippolyta

Lucia Lacarra schlummert hier als künftige Fürstin Hippolyta in „Ein Sommernachtstraum“ von John Neumeier auf einer Bühnenprobe in München vor sich hin. Wovon sie wohl träumt, wenn sie so lächelt? Vielleicht vom baldigen Mutterglück… Foto: Charles Tandy

Lucia Lacarra, Primaballerina des Bayerischen Staatsballetts und mit ihrem ungeheuer weiblich-ästhetischen Flair bei der Ausübung ihrer Kunst eine der wichtigsten lebenden Tänzerinnen überhaupt, sieht Mutterfreuden entgegen! Sie ist darum soeben in die Baby-Pause gegangen (und wird uns leider einige Monate lang nicht mehr mit Balletttanz beglücken können).

Aber dann… viele hochkarätige Ballerinen kommen mit noch mehr Mut und noch mehr Zärtlichkeit im Ausdruck auf die Bühne zurück und machen dann alles Fehlen wieder wett. Außerdem haben sie natürlich auch ein Anrecht auf ein privates Lebensglück.

Auf einigen Fotos ganz oben ist Lucia übrigens als Titania zu sehen, und im direkt oben stehendem Bild, das von einer Bühnenprobe zum „Sommernachtstraum“ stammt, ist zwar von einem Bäuchlein noch nichts zu erkennen, aber der selige  Gesichtsausdruck der Künstlerin legt nahe, dass sie an etwas sehr, sehr Schönes denkt.

Neben ihrer Karriere als Tänzerin wollte Lucia Lacarra nämlich schon immer noch etwas: Mami werden!

Das hat sich dann im März 2015 wie selbstverständlich erfüllt, darum:

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH UND ALLE GUTEN WÜNSCHE – auch an den frisch gebackenen Vater, Lucias Gatten und häufigen Tanzpartner  Marlon Dino – ZUR FAMILIENGRÜNDUNG !

Und sollte das Kind wider Erwarten ein kleiner Puck werden, also mehr frech und wild statt nur brav und ordentlich, so wird es sicher das Verständnis seiner liebenden Eltern bekommen. Zumal Lucias  Organisationstalent geradezu sprichwörtlich ist! Wie gut außerdem, dass es für die Tänzerkinder der Bayerischen Staatsoper eine eigene Krippe gibt, namens Theaterflöhe e.V. – da ist es fast ein Wunder, dass es so viele arbeitende Ballerinen gibt, die nicht jedes Jahr ein Kind bekommen wollen…
Gisela Sonnenburg

 

 

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