Möglicherweise ist er der absolute Experte für diese Sache hier, er ist womöglich der Einzige, der die kompliziert-romantische „Giselle“ wirklich durch und durch und richtig gut versteht und zu nehmen weiß. „Sie ist so fragil“, schwärmt Patrice Bart, ein Choreograf und legendärer Coach, dem seine Profession – das klassische Ballett – unübersehbar Berufung und eine Herzenssache ist. „Giselle“, das ist dieses Mädchen, das sich falsch verliebt, vom leichtlebigen Herzog Albrecht betrogen wird, im Schock darüber stirbt, als weiße Geisterfrau mit Tanz im Wald den reuigen Geliebten vor dem Tod errettet – und sich selbst dadurch den posthumen Seelenfrieden schenkt.
Diese „Giselle“ geistert seit 1841, seit der Uraufführung in Paris, weltweit über die Ballettbühnen. Das Stück ist das romantische Gegenstück zum fast 40 Jahre später entstandenen, in der Formensprache strengeren klassischen „Schwanensee“ – und zugleich ist „Giselle“ eine Fortführung des mutmaßlich ersten, 1832 uraufgeführten Spitzenschuhballetts „La Sylphide“. Aber anders als in „La Sylphide“ gibt es in „Giselle“ keine Schwarz-weiß-Charaktere, sondern ein fein durchwirktes Personal aus bewegten Schicksalen. Und: Es gibt Politik darin.
Patrice Bart, diese wandelnde Pariser Ballettlegende, kennt „Giselle“ von Kindesbeinen an. Er wurde an der Ballettschule der Pariser Oper ausgebildet, kam bereits mit knapp 15 Jahren in das Ensemble und tanzte sich hoch, bis an die Spitze. 1972 wurde er zum Étoile, zum „Stern“, ernannt – das ist der höchste Rang für einen Ersten Solisten in Paris, eine Position, die einen Künstler symbolisch in die Nähe zu Terpsichore, der Göttin des Tanzes, rückt. „Ich habe alles getanzt“, sagt er, und er meint: alles, was das Repertoire der Pariser Oper hergab. Nicht eben wenig! Und er war ein entzückender Herzog Albrecht, einer, der Giselle aus lauter Spaß an der Freud mit bezaubernder Leichtfüßigkeit ins Unglück stürzte, ohne darüber nachzudenken, was er anrichtete.
In den 80er Jahren fing Patrice an, neben dem Tanzen auch zu ballettmeistern. 1989 nahm er seinen Bühnenabschied, seit den 90ern ist er internationaler Choreograf – aber bis 2011 gehörte sein Leben vor allem der Pariser Oper. Dort machte er, 1991, auch seine erste „Giselle“, zusammen mit Jewgenij Poljakow. Barts ganz eigene Version, die auch in Berlin zu sehen ist, wurde 1996 uraufgeführt, und zwar an der Mailänder Scala. Es handelt sich um ein Meisterstück: von zarter Hand gewebt und dennoch von einigem angestaubten Plunder befreit. Obwohl am historischen Vorbild von Jean Coralli und Jules Perrot orientiert und auch das von Marius Petipa später dazu choreografierte Solo Giselles umfassend, ist Barts „Giselle“ so frisch und erotisch, so pariserisch und kess, dass allein schon diese Frische genügen würde, sie zu lieben. Zudem aber hat Bart eine psychologische Sicht auf das Libretto, die einen mitreißt und nicht nur das Herz, sondern auch den Verstand begeistert.
Bisher tanzte Barts „Giselle“ in Paris, in Mailand, in Berlin und in Seoul. Jetzt kommt sie zurück nach Berlin, bevor sie in absehbarer Zeit auch in Zürich aufgeführt werden wird. Ein Highlight war die Darstellung durch die italienische Starballerina Alessandra Ferri in Mailand an der Scala – dank der frivol rekonstruierten Originalkostümen von Alexandre Benois aus der Zeit der Pariser Ballets Russes war „Giselle“ da im ersten Akt ein richtig kleines Flittchen in einer durchsichtigen Bluse – was zur Rolle durchaus passte.
Giselle ist eine junge Frau, die zu ahnen scheint, dass ihr ein früher Tod bestimmt ist und sie nicht viel Zeit hat, das Leben zu genießen. Patrice Bart hat mehr als ein Dutzend Weltklassetänzerinnen zu „Giselle“ umgeschult. Jetzt hat er – dank Berlins Ballettintendant Nacho Duato – die noch junge, aber für Gastauftritte schon rund um den Erdball routierende Primaballerina Polina Semionova am Wickel. „Polina ist eine sehr versierte Ballerina“, sagt Bart mit Kennermiene. „Was ich an ihr mag: Sie schaut mit Respekt auf die Tradition, aber sie hat dabei einen modernen Blick.“
Außerdem machte Patrice in den letzten Wochen zwei andere Ballerinen in Berlin zur „Giselle“, denn im kommenden Jahr wird es die übliche Abwechslung bei den Besetzungen geben: „Da ist Iana Salenko, und sie ist etwas sehr Besonderes. Sie ist genau typgerecht besetzt mit ‚Giselle“, sie hat dieses Liebliche, das dazu gehört.“ Die dritte Meister-„Giselle“ ist, wie könnte es anders sein, Nadja Saidakova. Auch für sie findet Bart eine lobende Bezeichnung: „Eine nicht mehr ganz junge Tänzerin als ‚Giselle’ hat den enormen Vorteil, dass sie die Sensibiliät nicht nur im Körper, sondern auch im Geist hat, sie hat die Erfahrung, auch mit sich selbst. Eine ältere Tänzerin kann vieles ausdrücken, was für die Jungen noch sehr schwierig ist.“
Man möchte sofort alle drei Besetzungen sehen! Allerdings wird man sich damit noch gedulden müssen, denn fürs erste sind lediglich zwei Vorstellungen anberaumt, spielplangemäß beide mit Polina. Immerhin kann so wenigstens ein Teil des Berliner Publikums, seit 2012 auf Polina-Entzug, seinen Begeisterungstank für die aus Moskau stammende, von Vladimir Malakhov in Berlin zur Startänzerin gemachte Ballerina wieder auffüllen. Polinas Partner auf der Bühne wird Marian Walter sein, der große blonde Lyriker unter den aktuellen Weltklassetänzern. Marian hat Musik in den Beinen, wenn man es einfach und bildhaft sagen darf. Wer ihn ein paar Mal springen oder drehen sah, glaubt an das menschliche Talent, leichthin durch die Lüfte zu schweben wie ein Elf oder ein sonstwie geflügeltes Wesen.
Patrice Bart jedoch ist ein unbestechlicher Ballettmacher, und er weiß, dass die Rolle des Albrechts auch sehr viel Dramatik verlangt: „Früher, wenn ich in Berlin war, war ich mit Marian nicht zufrieden, mir fehlte ein Ausdruck von Leidenschaft bei ihm. Jetzt aber hat er sich entwickelt, und es ist wunderbar zu sehen, wie er aufdrehen kann, da kommt eine sehr berührende Seite von ihm zum Vorschein.“ Die braucht er als Albrecht, denn im zweiten Akt, nach Giselles Tod, bereut dieser seine Oberflächlichkeit, seine Rohheit.
Er besucht ihr Grab im Wald, obwohl er weiß, dass das wegen der „Wilis“, den mörderischen weiblichen Rachegeistern, gefährlich ist. Und fast würde er dann auch sterben – wenn nicht die Untote, die wegen ihm ihr irdisches Leben lassen musste, mit ihm bis zum Morgengrauen tanzen würde. (Eine Anmerkung zum Timing der Geister: Bei Bart ist es das Morgengrauen, das die Erlösung bringt, in anderen Versionen ist es das Ende der Geisterstunde um ein Uhr nachts.)
Wichtig, sagt Bart, sei an der Rolle, dass Albrecht „nicht zu früh“ schon im ersten Akt verliebt erscheine: Er sei ein Schürzenjäger und verliebe sich ganz langsam in Giselle, eigentlich sogar erst nach ihrem Tod, als er ihren starken Charakter, ihre schöne Seele, erkennt. Ansonsten ist Albrecht ein „Herrenmensch“, in feudalistischer Zeit ein selbstherrlicher Oberschichtler, für den die Leben der anderen kaum Wert haben. So versucht er, als Giselle stirbt, seinen Rivalen Hilarion mit dem Schwert umzubringen, weil dieser die echte – adlige – Identität Albrechts aufdeckte.
Bart weiß genau, was er tänzerisch und schauspielerisch haben will und wie er es haben will. Es ist das Surrogat seiner Erfahrung und die Souveränität seines Könnens, die ihm das diktieren. Er selbst hat den Albrecht nicht nur in Paris, sondern – als Gaststar – in vielen verschiedenen internationalen Produktionen getanzt. Das, sagt er, hat ihn davor gerettet, in Paris betriebsblind oder einseitig zu werden. „Ich hatte immer die Kraft, die man durch die Anregungen von außen bekommt“, sagt er. Es ist unmöglich, ihm das nicht zu glauben. Er ist 69 Jahre alt, und 54 Jahre davon hat er dem Pariser Opernballett gedient. In den Jahren nach 1990 war er maßgeblich mit dafür verantwortlich, diesen Olymp des westeuropäischen Balletts in Schuss zu halten – und es ist durchaus angemessen zu sagen: Patrice Bart IST das Pariser Ballett.
Dennoch ist er alles andere als rückwärtsgewandt: „Das klassische Ballett würde sterben, wenn wir es nicht ständig erneuern würden“, sagt er. So steht für ihn die Liebessache zwischen Giselle und Albrecht selbstverständlich im Kontext der Kindsmörderinnen vergangener Jahrhunderte, weshalb Giselle auch wie eine Entehrte außerhalb des Friedhofs, nämlich im Wald, beerdigt wurde. Wir sehen nur ihr Grab, nicht die Bestattung – aber eine andere Erklärung für ihr Grabkreuz tief im Wald als die Stigmatisierung Giselles als Ehrlose gibt es nicht.
Und dann hat Patrice Bart noch einen klugen Einfall, der das Geschehen zu verstehen hilft: „Ich denke, es könnte sein, dass Giselle eine uneheliche Tochter von Albrechts Vater ist, und darum ist ihre Mutter auch so sehr entsetzt, als sie erkennt, dass Giselle Albrecht liebt.“ Dann wäre Albrecht der heimliche Halbbruder Giselles – und die Verbindung wäre, zumal im 19. Jahrhundert, noch stärker tabuisiert, als es durch die Standesschranken zwischen dem Herzog und dem Dorfmädel ohnehin der Fall ist. Das würde die seltsame Spannung zwischen Albrecht und Giselle erklären, die sich so außerordentlich rasch in intime Nähe und Zärtlichkeit verwandelt. Es ist eine Nähe, als wären sie verwandt oder gehörten zumindest demselben Clan oder Dorf an – aber Albrecht ist ein Neuling im Dorf, er lügt und täuscht eine bäuerliche Herkunft vor. Bei einer Inzest-Liebe werden solche Lügen allerdings nur zu gern akzeptiert.
Was ist diese Giselle nun für ein Charakter? Sie ist fragil, zart, empfindsamer als andere. Sie ist auch gutherzig, denn sie verzichtet auf Rache. Und sie ist in hohem Maß liebesfähig, dabei impulsiv und spontan. „Sie ist ein bisschen wie ein wildes Tier“, sagt Patrice Bart. „Sie hat zwei Farben: das Talent zum Glück wie das zum Unglück.“ Traditionellerweise wird Giselle – wie aus heiterem Himmel – verrückt, als Albrecht als Betrüger dasteht, und diese „Wahnsinnsszene“ am Ende des ersten Aktes, an deren Ende sie an einer Herzattacke stirbt, ist weltberühmt.
Von schlimmem Wahn ist bei Barts Giselle aber zum Glück nicht viel geblieben. Sie gerät zwar außer sich, aufgrund des für sie alsbald sogar tödlichen Schocks: Sie muss erkennen, dass ihr Geliebter sie betrogen und sich einer anderen anverlobt hat. Dass sie im Affekt zu seinem Schwert greift, ist aber keineswegs Ausdruck einer schweren seelischen Erkrankung, sondern eine impulsiv motivierte Fehlhandlung.
Giselle beschreibt, wie es in allen klassischen Fassungen üblich ist, mit dem Schwert einen umständlich-mystischen Kreis, so, als beginge sie damit ein kleines Ritual. Erst dann setzt sie theatralisch zum Suizid an – der aber verhindert werden kann, weil sie ja nicht allein ist, sondern die Bühne voll mit Anteil nehmenden Menschen ist. Das kleine Ritual des Zirkulierens mit dem Schwert hat offenbar den Sinn, sich vor dem Selbstmord retten zu lassen – es ist typisch für Verschmähte, die aus enttäuschter Liebe einen Selbstmord anfangen, dass sie vor allem die Aufmerksamkeit ihrer Umgebung mit ihrer Inszenierung erheischen wollen – wer sich wirklich umbringen will, tut das ja nicht im Kreise lauter hilfsbereiter Menschen.
Arme Giselle! Da will sie eigentlich trotz ihres großen Unglücks gar nicht sterben, sondern vor allem getröstet werden – aber dann stirbt sie doch, nur wenige Walzertakte später. Ihr schwaches Herz, die Ursache, wird von manchen Choreografen schon zu Beginn des Balletts mit pantomimischen Gesten angedeutet. Darauf verzichtet Bart – für ihn ist Giselle auch selbst von ihrem Herzanfall überrascht. Er ist Ausdruck ihrer durch Albrecht ausgelösten Krise. „Sie stirbt an ihrer Liebe, durch den Schock, der ohne ihre Liebe nicht so groß und tödlich wäre“, erklärt Patrice Bart.
Seine „Giselle“ hat außer der geschickten Inszenesetzung der Hauptfiguren aber auch superbe komponierte Ensemble-Szenen, im ersten Akt schon. Da gibt es einen Pas de Six, aus drei Paaren bestehend, der eindeutig an den weltberühmten Pas de Six in „Napoli“, einem Hauptwerk der dänischen Romantik von Auguste Bournonville erinnert. Bart bestätigt das: „Ja, es ist von Bournonville inspiriert, wegen der Leichtigkeit!“ Auch ein Pas d’ Huit, der aus acht tanzenden Mädchen besteht, ist neu – und hinreißend in seiner fröhlich-erotischen Art. Fast scheint es ein CanCan zu sein, wenn die jungen Damen ihre gebeugten Knie nach vorne und hoch werfen. „Ich habe das von Rudolf Nurejew“, sagt Patrice Bart, der Nurejews Assistent war, bevor er selbst für einige Jahre Direktor des Pariser Opernballetts wurde.
(Ein kleiner ballettgeschichtlicher Einschub sei erlaubt: Nurejew ist auch deshalb so wichtig, weil er die russische Tradition in den Westen implantierte. Der Einfluss des ursprünglich dänischen Bournonville-Stils auf die russische Ballettkunst, vor allem auf die in Leningrad bzw. Sankt Petersburg gelehrte, verdankt sich wiederum einem schwedischen Ballettmeister, der im dänischen Stil arbeitete und der im 19. Jahrhundert in Petersburg für die Ausbildung der Tänzer prägend war: Christian Johansson – so sein Name – war zuvor der letzte Tanzpartner der großen romantischen Starballerina Marie Taglioni gewesen, die zusammen mit ihrem Vater Filippo Taglioni den Spitzenschuh erfunden hatte. Nurejews Lehrer in Russland waren von Johansson und seiner Linie beeinflusst. Mit Nurejews Wechsel nach Paris kamen die Johansson’schen Posen, mit ihnen die betont kleinen, dafür häufigen Sprünge und die betont rund gehaltenen Arme beim Port de bras in russischer Ausformung wieder zurück nach Westeuropa. Wo sie ein zweites Mal in die stilbildende Ballettmeinung mit einflossen.)
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Die hübsch gerundeten Arme, die neckisch-fröhliche Ausdrucksweise, die süßen kleinen Sprünge – all das macht Barts ersten Akt der „Giselle“ zu einem Augenschmaus. Das Weinfest hingegen, das sonst im ersten Akt den Handlungsverlauf unterbricht, weil ein dekorationsbefrachteter Winzerwagen über die Bühne paradiert, hat Bart einfach weggelassen. Das tut der Liebesgeschichte, um die es hier geht, sehr gut: Es ist dadurch mehr Zeit und Musik da für Giselle, Albrecht und Hilarion (Albrechts Nebenbuhler bei Giselle), um zu interagieren. Und auch der Corps de ballet kann sich freuen, weil er keinen kitschigen Weinwagen besteigen muss, sondern das Temperament der Dörfler im deutsch-französischen Grenzgebiet rein tänzerisch demonstrieren darf.
Hier spielt auch der angedeutete politische Hintergrund mit rein: Albrecht ist, wie sein Name, Deutscher, während die gutmütigen Dörfler inklusive Giselle französischer Herkunft sind. Man kann von einer Nachkriegsszenerie ausgehen; die deutschen Besatzer in den französischen Weinanbaugebieten im Grenzgebiet kommen nicht allzu gut weg.
Der erste Akt ist gerade deshalb so tänzerfreundlich. Denn Tanz ist durchaus etwas Französisches! Aber was ist mit dem zweiten Akt, mit diesen bösartigen weißen Frauen im Wald, die Männer üblicherweise in den Tod hetzen? Bart komponierte aus der Heerschar junger Damen in langen, wogenden Tüllröcken akkurate Musterformationen. Außerdem gab er den „Wilis“, diesen geisterhaften Furien, ihre Schleier wieder, die in anderen Inszenierungen durch Blumenkränze ersetzt werden. Mit den Schleiern sehen sie aber aus wie die Bräute, was sie so gern zu Lebzeiten gewesen wären. Denn als „Wili“ bezeichnet die Literatur Mädchen, die „vor der Hochzeit“ zu Tode kamen. Man kann davon ausgehen, dass es sich um unehelich Verführte handelt, die womöglich auch geschwängert wurden. Sie begingen entweder Suizid oder töteten ihr unehelich geborenes Kind – oder sie wurden Opfer von Ehrenmorden, die es ja nicht nur im Islam gibt. Jedenfalls sind es Frauen, denen die Kirche die geweihte Erde als Grabstelle versagte, weil sie als ehr- und morallos galten.
Nach ihrem unehrenhaften Tod wandelt die Fantasie die unglücklichen jungen Mädchen in blendend schöne, durch ihre Schönheit auch mächtige Anti-Feen. „Am schlimmsten ist ihre Anführerin Myrtha“, sagt Patrice Bart und befindet sich damit ganz in der Tradition der Interpretation des Librettos: „Myrtha ist schön, aber grausam, sie sieht wundervoll aus, aber sie ist nicht glamourös wie Giselle.“ Die hasserfüllte Myrtha ist das Gegenstück zur liebenden Giselle: Myrtha will Rache an den Männern, sie ist ein, wie Bart sagt, „cool killer“. Elena Pris, die kühle Blondine, wird in der Berliner Premiere diese Rolle sicher aufregend zu gestalten wissen.
Die Paartänze von Giselle und Albrecht im zweiten Akt sind legendär – und noch schwieriger als der so genannte „Bauern-Pas-de-deux“, der im ersten Akt ein Highlight darstellt. Wie der lyrische Marian Walter in der Geisternacht die poetische Polina Semionova zu partnern und zu heben weiß, wird sicher die Gemüter erhitzen…
Der Höhepunkt des Balletts ist dann der Glockenschlag, der den Morgen ankündigt: Bis dahin wird im Wald im zweiten Akt um Tod und Leben getanzt! Dann endlich ist die Liebe stärker als der Tod.
Gisela Sonnenburg
Grundlegendes zu „Giselle“ bitte hier:
www.ballett-journal.de/hamburg-ballett-giselle/
Zur Rezension der Berliner Version von Patrice Bart und weiteren Texten zum Thema:
http://ballett-journal.de/staatsballett-berlin-giselle-polina/
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