Polina Semionova im von Elisabeth Dalton kreierten Kostüm der Berliner Tatjana in „Onegin“ – hier mit Wieslaw Dudek als Titelheld beim Staatballett Berlin. Foto: Enrico Nawrath
Genug der scheinbaren Vollzeitmutterschaft! Primaballerina Polina Semionova kehrt nach der Geburt ihres ersten Kindes im Januar nun bald zurück auf die Bühne – am 26. April 2017 wird sie als Tatjana in John Crankos „Onegin“ wieder allen den Kopf verdrehen. Mit ihrem Charme, ihren schönen Füßen, ihrer Authentizität – und der tiefen Tragik, die sie der Rolle zu verleihen weiß. Wer ihr Partner sein wird, steht noch nicht fest. Aber dass Polina in dieser Partie absolut überragend herzzerreißend ist und bis ins kleinste Detail ihre spannende, schlüssige Interpretation von der starken Liebe bereit hält, hat sie bereits mehrfach mit dem Staatsballett Berlin (SBB) im Schiller Theater bewiesen. Es handelt sich um De-luxe-Aufführungen, wenn Polina die Tatjana tanzt!
Viel Applaus und Blumen dürfen es auch im April 2017 wieder werden: Polina Semionova un Wieslaw Dudek hier 2015 beim Schlussapplaus nach „Onegin“ im Berliner Schiller Theater. Foto: Gisela Sonnenburg
Und es wird ja auch langsam Zeit, dass das SBB seinen steten Stargast mit Weltklasseflair wieder präsentieren kann.
Ein erstes geplantes Comeback schlug fehl – ursprünglich hatte Polina angedacht, mit Michael Banzhaf am 1. März 2017 zu dessen offiziellem Bühnenabschied zu tanzen. Sinnvollerweise nahm sie sich, statt alles zu überstürzen, dann aber doch die Zeit, die sie braucht, um sich wieder voll fit für die anstrengenden und anspruchsvollen Auftritte zu fühlen.
Fotos von ihren Trainings wie von ihrem Kinderwagen machten derweil etwa auf Facebook die Runde. Besonders warmherzig gelang dort dieser Schnappschuss:
Polinas liebende Mutterhand umschließt die kleine Faust ihres Kindes. Ein wirklich gelungener Schnappschuss auf Facebook! Faksimile / Bearbeitung: Gisela Sonnenburg
Nach „Onegin“ (www.ballett-journal.de/staatsballett-berlin-polina-semionova-onegin/ ) wird La Semionova dann in einem modernen Part mit der Choreografie „White Darkness“ brillieren, und zwar im Abend „Duato / Kylián“ – aber erst am 2. und 3. Juni 2017.
In diesem Stück geht es um Drogensucht, es ist der an einer Überdosis gestorbenen Schwester von Choreograf Nacho Duato gewidmet. In ergreifenden Bildern sieht man, wie ein Mensch sich immer weiter von sich selbst entfernt, um sich schließlich in einem herab rieselnden Strom aus weißlichem Pulver ganz und gar dem traurigen Schicksal der Sucht zu ergeben (www.ballett-journal.de/staatsballett-berlin-static-time/ ).
Gegenteilig ist Polinas Rolle dann am 18. und 19. Juni, am 3. und 5. Juli 2017: als Prinzessin Aurora in Nacho Duatos eleganter Version von „Dornröschen“ (www.ballett-journal.de/die-neue-schoenheit-der-noblesse/ ). Hierin ist sie das perfekte Mädel, das arglos und ohne vom Bösen der Welt überhaupt Kenntnis zu haben, in einen hundertjährigen Schlaf verfällt, aus dem die große Lebensliebe sie mit einem edelmütigen Kuss erlöst. Glück gehabt!
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Toitoitoi!
Gisela Sonnenburg