Die Rückkehr einer Legende Berlin freut sich: auf die Fortsetzung der legendären Gala-Reihe „Malakhov & Friends“ am 2. und 3. September 2016 im Admiralspalast. Mit Vladimir Malakhov, Diana Vishneva, Rainer Krenstetter, Lucia Lacarra...

Stars und Sternchen kommen zu "Malakhov & Friends" nach Berlin.

Diana Vishneva – eine Königin des Ballettbetriebs! Für die Neuausgabe von „Malakhov & Friends“ kommt sie nach vielen Jahren wieder nach Berlin… Foto: Promo

Endlich! Wer an Wunder glaubt, wird jetzt belohnt. Und nicht wenigen Ballettfans in Berlin und auch anderswo dürfte ein Stoßseufzer der Erleichterung entfahren (sein): Vladimir Malakhov, berühmter und schöner Megastar der Berliner Ballettlandschaft, von der unzulänglichen Kulturpolitik der Hauptstadt einst übel abserviert, hat es geschafft, seiner weltweit als legendär geltenden Gala-Reihe „Malakhov & Friends“ eine weitere Folge hinzuzufügen. Am 2. und 3. September 2016 werden sich Stars vom Bolschoi in Moskau wie solche aus Tokio, vom Miami City Ballet wie aus München im Berliner Admiralspalast um „Vladi“ scharen – und ein Fest der Tanzkunst darbieten, das an die besten Zeiten des Balletts in Berlin anknüpft.

Mancher Balletomane weinte schon vorab beim Kartenkauf vor Glück. Denn Glanz und Seele versprechen, eine heiße Liebesaffäre einzugehen, um diesen beiden Berliner Abenden alle Lust einzuhauchen, die die Fans von Klassik und klassischer Moderne als Lebenselixier so unbedingt brauchen. Der Untertitel der Show heißt entsprechend: „Classic and Modern“.

Es soll übrigens noch Tickets geben… denn die Urlaubszeit hält viele auf fernen Inseln und in familiären Banden gefangen. Also los, liebe Ballettgemeinde, worauf noch warten?

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Luigi Bonino, hier mit Mizuka Ueno, ist einer der interessantesten Einzelgänger der aktuellen Tanzszene. Geprägt von Roland Petit, hat er eine eigene Bilder- und Körpersprache entwickelt. Zu sehen Anfang September 2016 bei der Gala „Malakhov & Friends“ im Berliner Admiralspalast. Foto: Promo

Die Tänzerinnen und Tänzer, die Vladimir Malakhov für seine neuen Star-Abende gewann, trainieren und proben derweil bereits fleißig auf den verschiedenen Kontinenten für ihr Publikum, das sie so lang in Berlin vermissen musste. Zwei Jahre ist es jetzt her, dass Malakhov seinen Platz als Ballettintendant in Berlin räumte, sich seither aber als Berater des Tokyo Ballet ebenso renommiert hat wie mit der Malakhov Foundation, die auch die kommenden Galas organisiert.

Zur Erinnerung: Die „Malakhov & Friends“-Abende waren seit Vladi Malakhovs Antritt als erster Berliner Ballettintendant in 2004 unvergessene Highlights seiner zehnjährigen Ära als Macher vom Staatsballett Berlin.

Nach der letzten Berliner Vorstellung im Sommer 2014 feierte das Publikum „seinen“ Malakhov denn auch eine satte Dreiviertelstunde lang in stehenden Ovationen! „The Final“ war damals der Untertitel von „Malakhov & Friends“, und neben dem Gastgeber reüssierten Stars aus Berlin wie aus aller Welt – mit Tränen in den Augen. Ein Vertreter des Berliner Senats ernannte Malakhov dann auf offener Bühne zudem noch zum „Berliner Kammertänzer“.

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Lucia Lacarra und Marlon Dino, eben noch in den Sensationsschlagzeilen aus München, tanzen Paartänze mit höchster energetischer und künstlerischer Kraft – so auch im Gala-Programm von „Malakhov & Friends – Classic and Modern“ im Berliner Admiralspalast. Foto: Promo

Niemand ahnte damals, dass der global für seine Leichtfüßigkeit und unikate Aura gefeierte blonde Wahl-Berliner österreichischer Staatsbürgierschaft, der in der heutigen Ukraine geboren und in Moskau am Bolschoi zum Supertänzer ausgebildet wurde, so schnell ein Comeback seiner beliebten Gala-Abende zustande bringen könnte.

Und während das Staatsballett Berlin sich immer stärker auf die kapriziösen zeitgenössischen Ballette seines etwas eigenbrötlerischen aktuellen Chefs Nacho Duato konzentriert, zeigen „Malakhov & Friends“ jetzt mit vollem Einsatz, was die Ballettfreaks in der Hauptstadt eigentlich gerne sehen wollen.

Superstars aus aller Welt reisen an, um Choreografien unter anderem von Marius Petipa, Russell Maliphant, Maurice Béjart, Hans van Manen, George Balanchine und Jean-Christophe Maillot zu zeigen… ein hochkarätiges Programm erwartet die Zuschauer.

Es ist sozusagen Staatsballett ohne Staatsballett.

Tatsächlich aber tanzt keiner der bei Duato unter Vertrag stehenden Tänzer in Malakhovs neuer Star-Riege mit.

Dafür kommt das besonders delikate, weltweit stets für Jubelstürme sorgende, auch in Berlin nicht unbekannte Deluxe-Pärchen Lucia Lacarra und Marlon Dino aus München zur Gala in den Admiralspalast. Man wird ihnen zu Füßen liegen…

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Emi Hariyama bietet eine Überraschung an, die nicht wirklich typisch ist für Gala-Abende, dafür aber umso stärker die Gemüter zu beschäftigen weiß… Vladimir Malakhov lud sie nicht ohne Grund zu seiner Comeback-Gala in den Admiralspalast ein! Foto: Takayoshi Oshida

Und auch die mittlerweile sprichwörtlich schon eine Art Heiligenschein des vagabundierenden Startums tragende Diana Vishneva wird das ihrige zum Gelingen der beiden Abende beitragen. Die ewig junge Grande Dame des Balletts wird sogar mit Vladi selbst auftreten…

Ebenfalls vom Mariinsky Theater aus Sankt Petersburg kommen die stürmischen Shooting Stars Victoria Brileva und Fedor Murashov, die neben einem Auszug aus Petipas „Raymonda“ auch eine neue Bach-Choreografie des russischen Nachwuchsstars Vladimir Varnava zeigen werden. Wir sind sehr neugierig darauf!

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Man muss ihn lieben: Vladimir „Vladi“ Malakhov, historisch als Berliner Ballettlegende, aber auch als Weltsuperstar ein Begriff, lässt seinen selig-seelenhaften Glamour wieder die deutsche Hauptstadt segnen… Zwei Abende im September 2016 erhalten mit „Malakhov & Friends“ die begehrten ballettösen Weihen. Foto (Ausschnitt): Irina Tuminene

Das stets sehr originelle ungarische Ensemble Györi Ballet (das nicht zu verwechseln ist mit dem eher konservativen Nationalballett aus Budapest) reist ebenfalls an, außerdem werden die jungen Weltstars Julia Stepanova und Denis Rodkin vom Bolschoi Ballett in Moskau, die subtile Meisterin der Moderne, Mizurka Ueno vom Tokyo Ballet, der freischaffende, an Roland Petit geschulte Luigi Bonino und die Béjart-Koryphäen Mika Yoshioka und Galiotto Mattia vom Béjart Ballet Lausanne das feurig-temperamentvolle Programm weiterhin abrunden.

Die japanisch-russisch geprägt Ballerina Emi Hariyama wird zudem als Special guest mit einer Überraschung aufwarten.

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Vladimir Malakhov wird wieder mit Diana Vishneva tanzen – lange konnten die Berliner so etwas nicht sehen! Was für ein Hype, was für ein tänzerisches Highlight! Foto: Irina Tuminene

Vor allem aber freuen sich viele Berliner Fans auf den Gastgeber selbst, der für sie einige moderne „Leckerbissen-Stücke“ tanzen wird. Ein Vladimir Malakhov hat nämlich auch und gerade mit Ende vierzig so viel Bühnenpräsenz und Künstleraura, dass man vor lauter Vorfreude glänzende Augen bekommt, wenn man nur daran denkt, dass er, so im hintergründigen Hans-van-Manen-Pas de deux „The old Man and me“, erneut auftreten wird. Dieses van-Manen-Duo bildete übrigens auch 2014 einen Höhepunkt der „Malakhov & Friends“-Gala. Es ist so erregend zu sehen, wie Malakhov es heute interpretieren wird.

Mit Diana Vishneva verbindet Vladi zudem eine langjährige, intensive Zusammenarbeit. Einst tanzten die zwei in ergreifender Weise die Hauptpartien in Malakhovs choreografischer Version des abendfüllenden romantischen Stücks „La Péri“. Das war in der sich damals noch nicht in Dauersanierung befindlichen Staatsoper Unter den Linden.

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Victoria Brileva vom Mariinsky-Theater vereint den Charme der Nostalgie mit der Akuratesse der neuen Zeit in sich… ein Shooting Star des russischen Balletts, man darf auf sie gespannt sein – bei den beiden Abenden im September mit „Malakhov & Friends“ im Berliner Admiralspalast. Foto: Promo

Und da ist noch jemand, auf den sich gerade das Berliner, aber auch das aktuell gut informierte internationale Publikum besonders freut:

Es ist der bildhübsche Rainer Krenstetter, dieser hoch begabte, bubenhaft-majestätische gebürtige Wiener, der sich beim Staatsballett Berlin langsam, aber sicher bis in den Rang des Ersten Solisten hoch getanzt hat, um nun seit zwei Jahren als Principal beim renommierten Miami City Ballet in den USA zu einem der gefragtesten George-Balanchine-Interpreten Amerikas zu werden, wenn nicht zum begehrtesten Balanchine-Tänzer unserer Zeit überhaupt.

Krenstetter hat ja eine enorme Entwicklung als Ballerino in Berlin begonnen und in Miami – wie auch bei zahlreichen Gastauftritten – weiter perfektioniert. Seine Linien, seine Posen, seine Schnelligkeit, seine Ausdruckskraft und auch sein Witz, der in seinem Tanz und seinem Spiel liegt, sind berückend. Sie versetzen einen in jenen Glücksrausch, den nur echte Weltkünstler in uns hervorzurufen vermögen.

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Weltstars aus den USA: Rainer Krenstetter und Tricia Albertson bringen mit elegant-peppigen Tänzen den originären Balanchine-Zauber aus Übersee mit, wobei Krenstetter somit für zwei Abende zurück nach Berlin, seiner früheren Wirkungsstätte, kommt. Hello – and how good it will be to see you here! Foto: Inline Images

Als Entdeckung von Vladi Malakhov gilt Rainer Krenstetter, dessen Eltern beide Tänzer an der Staatsoper in Wien waren, schon längst. Dass er aber auch von Kevin Haigen (dem Künstlerischen Leiter des Bundesjugendballetts und Ersten Ballettmeister von John Neumeier in Hamburg) geprägt worden ist, und zwar durch dessen Gastdozentur in Wien, dürfte vielen Krenstetter-Fans wie auch Haigen-Anhängern noch nicht so geläufig sein.

Da Haigen aus Miami stammt und noch zu Lebzeiten von George Balanchine in dessen Schule in New York ausgebildet wurde, scheint sich hier ein Kreis zu schließen, dessen Nachvollziehung höchsten Genuss verspricht.

So wird Krenstetter auf der Gala „Malakhov & Friends“ mit seiner Partnerin Tricia Albertson vom Miami City Ballet unter anderem in Balanchines „A Midsummer Night’s Deam“, also im „Sommernachtstraum“ nach Shakespeare, brillieren. Die Choreografie ist schelmisch-erotisch, hoheitsvoll-komödiantisch, aber auch geheimnisvoll-stilisiert; sie ist fantastisch im Sinne einer Feerie, aber auch so extravertiert wie eine Broadway-Show. Ein absolutes Highlight!

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Auch er ist für viele ein Grund zu kommen: Denis Rodkin vom Bolschoi Ballett aus Moskau verkörpert die junge, vielseitige, erotische  Generation der dortigen Spitzentänzer. Zu sehen 2016 bei „Malakhov & Friends“! Foto: Charles Thompson

Die dynamische Kalifornierin Tricia Albertson trägt zudem ein elegant-feminines, lady-likes, aber nicht zu süßliches Flair hinein, dem man sich umso schwerer entziehen kann, als Rainer Krenstetter und sie ein sich äußerst harmonisch ergänzendes Paar sind.

Es ist ja so fabelhaft zu sehen, wie sich zwei Menschen im Tanzen unterstützen und sich gegenseitig etwas Immaterielles zu geben wissen!

*

Um die Vorfreude gebührend zu schüren, gelang ein Interview im Hinblick auf die 2016er-Ausgabe von „Malakhov & Friends“ mit Rainer Krenstetter in Übersee:

Ballett-Journal: Seit wann bereitest du dich auf die kommende „Malakhov & Friends“-Gala vor?
Rainer Krenstetter: Meine Partnerin Tricia Albertson und ich haben schon letzte Woche, also im Juli, angefangen, für die Gala im September zu proben. Den Pas de deux aus Balanchines „Sommernachtstraum“ tanzen wir schon seit dem Frühjahr zusammen. Aber in Balanchines Stück „Tarantella“, das wir auch in Berlin zeigen wollen, sind wir noch nie zusammen aufgetreten! Das wird für uns Neuland werden. Darum sind wir da alles sehr gründlich miteinander durchgegangen, auch das Tempo der Musik und andere Detailfragen.

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Sie waren in Dortmund gemeinsam auf einer Gala zu sehen, jetzt werden sie in Berlin bei „Malakhov & Friends – Classic and Modern“ unter anderem mit einem neuen Stück zu begeistern wissen: Tricia Albertson und Rainer Krenstetter. Foto: Inline Images

Ballett-Journal: Was bedeutet dir persönlich diese Neuausgabe von „Malakhov & Friends“?
Rainer Krenstetter: Für mich bedeutet diese Gala sehr viel. Als Vladimir mich gefragt hat, ob ich die Zeit hätte zu kommen, war ich sehr glücklich darüber. Meine Direktorin in Miami, Lourdes Lopez, versucht, wann immer es möglich ist, mir für wichtige Auftritte frei zu geben. Und sie hat auch zu diesen Berliner Daten „ja“ gesagt. Jetzt mit Tricia Albertson in meine alte Heimat zu kommen, ist für mich eine spannende Sache! Ich möchte dem Publikum meine neue Heimat, meine neue künstlerische Heimat – mein neues Repertoire, meinen neuen Stil und natürlich meine neue Tanzpartnerin – zeigen, und das ist einfach sehr aufregend. Aber natürlich ist auch ein gewisser Druck da. Schließlich ist es mein erster Auftritt seit über zwei Jahren in Berlin! Und das Berliner Publikum kannte mich nach zwölf Jahren sehr genau, man wird mir also ganz schön auf die Füße gucken! Im Vordergrund wird aber für mich der Spaßfaktor stehen, und ich werde es sehr genießen, mich mit meinen neuen Erfahrungsschätzen in Berlin zu zeigen.

Ballett-Journal: Für Berlin ist es so ein Glück, endlich wieder eine hochkarätige Gala zu haben! Ist dir sehr bewusst, dass die zehn Jahre Staatsballett mit Malakhov und seinen Gala-Abenden legendär und sozusagen historisch sind – und ihr Künstler nun eine Möglichkeit habt, daran anzuknüpfen und sozusagen eine Reprise abzuliefern?
Rainer Krenstetter: Es ist mir durchaus bewusst, dass Vladimir Malakhovs Zeit in Berlin legendär war und ist. Ich höre natürlich auch, was sich jetzt so in Berlin auf dem Ballettsektor abspielt, seit zwei Spielzeiten. Die „Malakhov & Friends“-Serie war ja immer ein Riesenerfolg, und ich weiß, dass sich ein großer Teil des Berliner Publikums Vladimir und seine Freunde zurück auf die Bühne wünscht. Er hat ja auch so viel für das Ballett in Berlin getan! Schon dafür wird ihn das Publikum immer feiern wollen.

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Noch einmal in Großaufnahme: Tricia Albertson und Rainer Krenstetter vom Miami City Ballet, die beiden werden für Highlights bei den beiden Gala-Abenden „Malakhov & Friends“ in Berlin im September 2016 sorgen. Da werden kühnste Träume wahr! Foto: Inline Images

Ballett-Journal: Wie ist es denn für dich als American Principal, der du ja geworden bist und der jetzt tanzenderweise nach Berlin zurück kommt?
Rainer Krenstetter: In Berlin bin ich vom Gruppentänzer bis zum Ersten Solisten brav die Leiter nach oben gegangen. In Amerika habe ich hingegen gleich einen Vertrag als Principal unterschrieben. An sich aber ist es für mich kein Unterschied, ob ich in Europa, Asien und bald auch wieder in Australien tanze. Nur das Publikum wird eine Veränderung in meinem Tanzen erkunden, da ich ja seit zwei Jahren vorwiegend im Balanchine-Stil trainiere und tanze. Ich arbeite viel mit meiner wirklich sehr tollen Direktorin, Lourdes Lopez, aber auch mit dem nach wie vor großartigen Peter Martins sowie mit anderen versierten Balanchine-Vertretern. Das ist nicht spurlos an meinem Körper vorbei gegangen… Meine Fans kommen jedenfalls nach Miami und sagen mir nach meinen Vorstellungen, dass ich in Höchstform bin und noch spritziger und schneller wurde, ohne an Sauberkeit verloren zu haben. Mal schauen, wie jetzt das Berliner Publikum mich sieht!

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Eine fotografische Erinnerung: Rainer Krenstetter im Portrait in Berlin, als er sich im ausgehenden Winter 2014 für seinen Umzug in die USA rüstete… Seither ist mehr geschehen, als man damals gedacht hätte! Foto: Gisela Sonnenburg

Ballett-Journal: Weckt die Stadt Berlin Erinnerungen in dir?
Rainer Krenstetter: Nach Berlin zu kommen, ist immer schön für mich! Mein Lebenmittelpunkt ist aber jetzt Miami, besser: Miami Beach – mein Appartement befindet sich ja direkt am Strand. Doch ich komme häufig übers ganze Jahr verteilt nach Berlin, um meine Freunde zu sehen, auch, um mit ihnen zu arbeiten. So tanze ich mit Marian Walter vom Staatsballett Berlin auf Galas und Preisverleihungen häufig unseren Proust-Pas de deux von Roland Petit. Manchmal komme ich aber auch hierher, um einfach abzuhängen. Berlin war nun mal zwölf Jahre lang meine Heimat, und somit wird diese Stadt immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben.

Ballett-Journal: Welche Position hat Vladimir Malakhov, dem du stark verbunden bist, nach deiner Einschätzung im internationalen Ballettgefüge, wenn man es mal insgesamt überblicken mag?
Rainer Krenstetter: Vladimir war, ist und bleibt eine der bedeutendsten Tänzerpersönlichkeiten, die es jemals gegeben hat. Das zeigen ja schon all die Lobeshymnen, die auch in Krisen auf ihn gesungen sind, auch all seine Preise, Auszeichnungen und Titel zeigen das. Und dann die Reaktionen, die er überall direkt bei den Menschen hervor ruft! Nicht umsonst lieben ihn die Leute weltweit, von West nach Ost und von Nord nach Süd. Für mich persönlich wird er außerdem immer mein Idol bleiben, wegen unserer zwölf Jahre in Berlin, die ich niemals vergessen werde, aber auch für die zwei Jahre, die wir zuvor in Wien gemeinsam hatten. Und wie man jetzt sieht, ist unsere gemeinsame Zeit auch noch nicht zuende!

Eines möchte ich noch sagen: Es war für mich leicht, ein Freund bei „Malakhov & Friends“ zu sein, als ich in der gleichen Kompanie wie der Gala-Chef tanzte. Aber nun bin ich ja auf der anderen Seite des Atlantiks angekommen – und ich fühle mich sehr geehrt, wieder zu seinen Freunden in Berlin zu zählen.

Auf bald in Berlin!
Text und Interview: Gisela Sonnenburg

Zur Rezension der Veranstaltung: 

www.ballett-journal.de/malakhov-and-friends-classic-and-modern/

„Malakhov & Friends – Classic and Modern“ am 2. und 3. September 2016 im Berliner Admiralspalast in der Friedrichstraße

Tickets und weitere Infos bitte hier:

 www.semmel.de/malakhov-and-friends-classic-modern.html

 

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