Glückwünsche dank Förderung Vier Ballettstudent*innen werden ab April 21 von der Konrad-Adenauer-Stiftung gefördert

Studiumsstipendiat Caspar Sasse (mittig) vor einigen Jahren in Aktion auf der Bühne der Hamburgischen Staatsoper: beim Pas de trois aus dem „Nussknacker“ in der Choreografie von Marius Petipa – lyrisch und lieblich von der Ballettschule des Hamburg Ballett getanzt. Foto: Kiran West

Es wird Zeit, dass das Ballett auch in der Förderszene an die anderen Sparten heranreicht. Die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) geht hier kontinuierlich einen Schritt nach dem anderen voran. Jetzt wurde der neue Förderjahrgang bekannt gegeben – und siehe da: Zwei Ballettstudentinnen von der Akademie des Tanzes in Mannheim und zwei Ballettstudenten von der Ballettschule des Hamburg Ballett John Neumeier werden ab April 21 (bis April 22) mit einer Zuwendung von jeweils 650 Euro monatlich gefördert. Die Namen der angehenden Künstler*innen, die zwischen 2003 und 2005 geboren wurden: Emily Pflumm und Jana Lang aus Mannheim sowie Caspar Sasse und Tibor Perthel aus Hamburg. Herzlichste Glückwünsche! Herzlichen Glückwunsch aber auch an den guten Geschmack der Konrad-Adenauer-Stiftung, die diese Studiumsstipendien im Rahmen des 2010 neu aufgelegten Else-Heiliger-Fonds (EHF 2010) von so genannten „Trustees“, also von einzahlenden Mäzen*innen, bezahlen lässt. Die KAS richtete sich bei ihrer Entscheidung nach den Empfehlungen ausgesuchter Persönlichkeiten wie John Neumeier für Hamburg und Birgit Keil für Mannheim. Bei dieser Art der Förderung werden nämlich gezielt aussichtsreiche  Profi-Ballettstudenten ins Auge genommen, ähnlich wie bei Förderungen im Bereich der Klassik-Musikstudenten oder auch bei den Gesangskünstlern. In diesen Sparten sind Nachwuchsförderungen durch Stiftungen und Institutionen schon seit langem üblich.

Fleiß und Hingabe, Talent und Disziplin werden nun solchermaßen auch im Bereich Ballett belohnt.

Studiumsstipendien fürs Ballett von der Konrad-Adenauer-Stiftung

Caspar Sasse von der Ballettschule vom Hamburg Ballett – John Neumeier erhält eines von vier Studiumsstipendien der KAS in diesem Jahr. Herzlichen Glückwunsch! Das feine Foto stammt übrigens von Silvano Ballone.

Allerdings verlangt die KAS von den zu Fördernden die deutsche Staatsbürgerschaft, was allen Nichtdeutschen ungerecht erscheinen mag, andererseits aber ausgleichen soll, dass es im Ballettbereich tatsächlich schwierig ist, an deutsche Talente zu kommen. Die Gründe dafür sind im oftmals sehr schlechten Privatunterricht für Laienballett in Deutschland sowie  auch in den häufigen Vorurteilen der Erwachsenenwelt dem Ballett gegenüber zu suchen.

Hier gibt es sicher noch viel zu tun…

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Für die Geförderten kommt die Ehrung so überraschend wie beglückend. Denn keine*r der vier hatte sich von sich aus beworben. John Neumeier und Birgit Keil haben sich mit ihrem Votum durchgesetzt – und so war es ein Drama mittleren Ausmaßes, überhaupt an geeignete Pressefotos zu kommen. Ich konnte mich im Ballett-Journal immerhin auf mein eigenes Archiv berufen.

Noch eine Anmerkung: Dass Birgit Keil, obwohl sie aus Altersgründen längst von Agnès Noltenius als leitende Professorin der Mannheimer Akademie des Tanzes abgelöst wurde, weiterhin die KAS beraten darf, ist angesichts ihrer Erfahrung und Reputation sicher kein Problem. Die Einzige, die sich daran stören könnte, ist Noltenius – und sie unterstützt Keil gern darin, geeignete junge Leute als förderungswürdig bekannt zu machen. Ein oder gar zwei Pressefotos von ihren geförderten Schützlingen konnte aber auch Noltenius nicht organisieren – trotz intensiver Bemühungen.

Studiumsstipendien fürs Ballett von der Konrad-Adenauer-Stiftung

Hier lächelt Tibor Perthel von der Ballettschule vom Hamburg Ballett – John Neumeier im Porträt von Silvano Ballone. Auch er erhält ein Stipendium von der KAS. Herzliche Glückwünsche! Ein Tanzfoto vom Nachwuchskünstler gab es zwar nicht, aber es wurde dieses schöne Portrait von der Schule nachgereicht.

Vielleicht sollte es darum künftig auch eine Förderung zur Professionalisierung der medialen Präsentation der deutschen Ballettstudent*innen geben. Etwa in Form von Kursen oder Workshops in Pressearbeit.

Ab einem Alter von etwa 15 Jahren wäre ein wenig Wissen über die schöne bunte Medienwelt sowieso angebracht. Das Ballett-Journal steht gern bereit, zweisprachig – auf deutsch und englisch – und per Zoom oder, wenn es erlaubt ist, auch analog durch einen  Workshop den angehenden Künstler*innen mehr als nur das Einmaleins vom Umgang mit den Medien nahe zu bringen. Stets ein paar aktuelle pressetaugliche Tanzfotos von sich zu besitzen, gehört übrigens unbedingt dazu!
Gisela Sonnenburg

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