Ein glamouröser Preis mehr Die Malakhov Stiftung in Berlin verlieh erstmals 13 Taglioni Awards. Der tänzerische Höhepunkt des Abends: Neumeier, à la Bournonville getanzt. Eine Einlassung.

EIN FESTLICHER ABEND FÜR DAS BALLETT

Es ist nicht leicht, im internationalen Dschungel aus Ehrenlametta ein neues Preiskarussell zu etablieren. Denn Preise haben Konjunktur, auch wenn sie den Auslobern oft mehr nützen als den Gekürten. Dennoch gelang es der frisch gegründeten Malakhov Stiftung in Berlin, deren Gründer der als solcher soeben abgetretene ehemalige Intendant des Berliner Staatsballett, Vladimir Malakhov, ist, einen Coup zu landen.

Am 27. September wurden im Berliner Maritim Hotel die „Taglioni – European Ballet Awards“ verliehen, die sich explizit als europäische Preise verstehen, im Gegensatz zu solchen, die auch amerikanische, japanische oder australische Künstler mit einbinden. So ein Eurozentrismus macht schon wundern – ist Ballett nicht bekannt für seine absolut internationale Ausrichtung? Womöglich liege ich mit meiner Skepsis falsch. Womöglich ist eine eurozentristische Ausrichtung möglich im Ballett. Schlüssig wurde das bislang allerdings nicht. Auch die charmante Moderatorin des Abends, Sandra Maria Gronewald („Hallo, Deutschland“, ZDF), konnte da nichts erklären. Aber im knallroten Abendkleid überm hochschwangeren Bauch, dazu mit allerbester Laune, war sie für sich schon eine kleine Sensation.

Ida Praetorius und Alban Lendorf in John Neumeiers "Kameliendame".

Noch einmal, weil so schön: Alban Lendorf und Ida Praetorius im „Weißen Pas de deux“ der „Kameliendame“ von John Neumeier – Foto: G. Sonnenburg

Die Einzelheiten: 13 Preise in 13 Kategorien wurden vergeben, was rein quantitativ etwas überkandidelt wirkt. 4 oder 5 Kategorien würden herkömmlicherweise reichen. Aber Expansionsdenken liegt im Trend: Wer heute einen Preis einrichtet, versucht händeringend, die Altvorderen irgendwie zu übertrumpfen. Nominiert sind bei Taglionis pro Preis drei Kandidaten, wobei Nominierungen und Preisvergabe offiziell aus einer Hand kommen: verantwortlich zeichnet für beides eine Jury aus 7 erlauchten Ballettjournalisten. Den Vorsitz machte beim ersten Schuss ausgerechnet Manuel Brug, der noch im letzten Jahr quengelte, das Staatsballett Berlin versinke wegen Malakhov in Bedeutungslosigkeit. Es birgt einen Hauch Geschmacklosigkeit, ausgerechnet Brug als Frontman zu platzieren.

Zum Verständis einige Zitate vom Januar 2013 aus Axel Springers „Die Welt“. Sie zeigen, wie wenig Brug Malakhovs Arbeit als Ballettintendant schätzte: „Schwierig(…) war die Wahl vieler Gastchoreografen, die über modisches Gehampel selten hinauskamen, hier schienen Malakhov und seine Berater einfach schlecht informiert und nie auf der Höhe der Zeit.“ Dazu eine Anmerkung: Es gab mit großen Abenden von Angelin Preljocaj, Boris Eifman und Giorgio Madia auch vom Publikum geliebte Highlights mit Gastchoreographen. Und die „Malakhov and Friends“-Galas bezauberten ein gutes Jahrzehnt lang mit superben, international als hochkarätig anzusetzenden choreographischen Abmischungen. Eine etwa 90-prozentige Auslastung sowie das Lob der Fachpresse weltweit dürften hier doch Indikatoren sein.

Doch Brug dreist weiter: „Keine andere Tanzkompanie wirkte so schlecht informiert über das internationale Geschehen… Das Berliner Staatsballett stagnierte.“ So etwas nennt man „Runterschreiben“. In der Politik gab es damals Bestrebungen, Malkahov zugunsten modernerer Ballettmagnaten abzusägen, und auf dieser Stimmungswelle ritt Brug mit. Dass Malakhov ein Ensemble aufgebaut hat, das seinesgleichen sucht und das aufregende Tänzerpersönlichkeiten zu bieten hat und zudem mit Spezial-Kreationen – wie dem „Dying Swan“, den Mauro de Candia für ihn schuf – Meilensteine für ältere Solisten mitkreierte (ganz sicher langfristig ein Stück Theatergeschichte), vergaß der Springer-Journalist bei Bedarf. Heute wissen wir: Die Formel „Berliner Ballettwunder“ wäre für Malakhovs Wirken angemessener gewesen.

NEUMEIER, PRELJOCAJ, RATMANSKY – NICHT MAL NOMINIERT

Möglicherweise kam Brug zur Einsicht. Wahrscheinlicher aber ist, dass die Geldgeber der Malakhov Stiftung dem Axel Springer Verlag (und dessen Werbekunden und Geschäftsfreunden) nahe stehen und deshalb den Springer-Angestellten Manuel Brug anheuerten, ungeachtet dessen eigentlicher Meinung. Optisch war Brug als Moderator aber kein Gewinn. Auch vom Charisma her oder bezüglich seiner Originalität im Auftreten hielt sich meine Begeisterung in Grenzen. Die anderen Mitglieder der Jury kamen für meinen Geschmack hingegen zu kurz, durften am Abend der Verleihung kaum „piep“ sagen, obwohl sie – im Gegensatz zu den Preisträgern – vollständig anwesend waren. Hinter den Kulissen hatte allerdings schon jedes Tierchen seinem Pläsierchen gefrönt: So setzte Jury-Mitglied Thomas Hahn – der schon im Vorfeld mitteilte, er wolle dem französischen Tanz Auftrieb verleihen – den französischen Choreografen Thierry Malandain aus Biarritz als Preisträger durch.

Meine Meinung dazu: Malandain ist ein tapferer Mittelklassechoreograph in Biarritz, der sich mit den abstrakt-modernen Tschaikowsky-Fantasien von Marco Goecke („Nussknacker“) sicher messen kann. Es ist also tatsächlich gut, mal Malandain und nicht Goecke (der ebenfalls kandidierte) auszupreisen. Ein Preis der Anerkennung und Aufmunterung, etwa für „Innovation“ oder „Inspiration“, von mir aus auch für „Originalität“ und „Mut“ wäre sinnvoll gewesen. Aber ob Malandain wirklich Europas „Bester Choreograph“ ist? Zweifel über Zweifel… Was ist mit Angelin Preljocaj? John Neumeier? Alexei Ratmansky? Diese aktuell in Europa dominierenden Choreographen waren nicht mal nominiert, keiner von ihnen.

So gerieten die Taglioni-Awards vor allem zu Außenseiter-Preisen. Mit dem „Northern Ballet“ aus Leeds in England wurde entsprechend eine international nahezu unbekannte Truppe zur „Besten Kompagnie“ gekürt. „Beste Kompagnie“ – in Konkurrenz zu den mit nominierten Ensembles der Pariser Oper und dem Hamburg Ballett. Beide haben seit Jahrzehnten weltweit einen Bombenruf! Man hätte auch viele andere europäische Truppen nennen können, etwa das Staatsballett Berlin, das Semperoper Ballett in Dresden, das Ballett der Mailänder Scala, das Bolschoi in Moskau natürlich oder, wenn schon England, das Royal Ballet aus London. Aber Leeds? Europas bestes Ballett? Eigentlich müssen alle Insider jetzt etwas ungläubig und auch unangenehm berührt lächeln.

Die Preisträger tanzen

„Cleopatra“ vom Northern Ballet auf der Preisverleihung. Foto: G. Sonnenburg

Ein live getanzter Auszug aus dem „Cleopatra“-Ballett des Northern-Boss David Nixon sollte allen Anwesenden das Verdientsein des Preises beweisen – und zeigte modernes Ballett, das in der Tradition von Kenneth MacMillan anzusiedeln ist und zumindest kostümmäßig auch den Ballets Russes nahe steht. Wirkliche Weltkunst oder „Europakunst“ ist das aber mitnichten, was man in Leeds kreiert. Es ist nett, ganz beschaulich, dekorativ und auch nicht dumm. Aber es ist keineswegs erschütternd, mitreißend oder gar überwältigend. Dazu sind auch die beiden Ersten Solisten, die vortanzten, zu wenig speziell, auch zu wenig durchgestreckt, sie sind technisch wie vom Ausdruck her zu sehr nur Mittelfeld.

Für die Preiszuerkennung war also wohl eher gutes „Vitamin B“ maßgeblich: David Nixon war in den 80er Jahren als Erster Solist an der Deutschen Oper Berlin engagiert, und schon damals schanzte ihm die Springer-Presse einen Preis zu, und zwar auch einen Kritikerpreis: als angeblich bester männlicher Darsteller Berlins (1987). Nixon, ein erwiesener Liebling des Springer-Verlags, den man nun aus der Versenkung der englischen Provinz erneut ins Berliner Scheinwerferlicht zerrte. Von daher roch dieser Gratulationsschampus etwas abgestanden.

Ein Lichtblick war dagegen die Rede von Vladimir Malakhov, der – typisch für diesen gefühlvollen Herzensmenschen – mittendrin kurz abbrach, um den glaubwürdigsten Tänzersatz zu hauchen: „It’s better to dance than to talk.“ („Es ist besser zu tanzen, als zu sprechen.“) Es gibt ja Menschen in der Ballettwelt, denen man mitunter die Ohren langziehen möchte, weil sie reden, obwohl sie es gar nicht können und auch nicht wollen. Aber: Wenn Vladi Malakhov das praktisch vorführt, ist das ein Stück Authentizität und nutzt sich darin auch nicht ab. Danke, Vladi!

Die Höhepunkte der Taglioni-Verleihung sollten aber nicht die Reden gewesen sein. Auch nicht das liebenswert kurze „I am very happy!“ („Ich bin sehr glücklich!“) der Preisträgerin Yulia Stepanova vom Mariinsky Theater aus Sankt Petersburg. Ihr  Tanzen war dieses Mal allerdings auch nicht der Gipfel des Genusses: wie eine blasse Kopie der jungen Ulyana Lopatkina machte Yulia die staksige Vorzeigeballerina, gab mit äußerster Bemühtheit und einiger unabsichtlicher Schiefheit ein Fliederfee-Beispiel aus „Dornröschen“. Vielleicht war sie indisponiert.

Eine besondere Freude wäre es indes gewesen, Malakhov als Schauspiel-Tänzer in einer neuen kleinen Arbeit zu sehen, etwa in einem Männer-Pas-de-deux mit Rainer Krenstetter, den Vladi noch aus seiner Wiener Zeit kennt, den er in Berlin zum Primoballerino aufbaute und der jetzt mit seinen exzellenten Balanchine-Linien als Principal zum Miami City Ballet geht. Und der sogar auch anwesend war. Doch so ein Höhepunkt fand nicht statt.

NICHT ARM UND DENNOCH SEXY?

Höhepunkte konnten auch die perlenden Dankesworte, die der Düsseldorfer Tanzmacher Martin Schläpfer mit Begeisterung auf englisch vortrug, nicht sein. Kostproben seiner choreographischen Kunst hätten da viel mehr bewirken können! Auch der scheidende Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, bot keine Show in dem Sinne, vielmehr wirkte er vor dem Hintergrund seines baldigen Amtsabtritts wie eine Kopie seiner selbst. Er umarmte Schläpfer, als mache ihn das zum Bürgermeister von Düsseldorf, Motto: Nicht arm und dennoch sexy?

Toll war hingegen das ungarische Györ Ballet, das Malakhov vor Jahren mal in Wien entdeckt und für diesen Abend engagiert hatte. Akrobatisch zeigte das Trio – zwei Mädchen und ein Junge – ein Stück zeitloser Moderne: Strandflair und Turnhalle gleichermaßen in sich vereinend.

Apropos Erotik. Den Hochgenuss des Abends bildete ein Stück, das zwar vielen bekannt ist, hier aber ganz neu interpretiert wurde: Der vor Liebesglück Funken sprühende „Weiße Pas de deux“ aus John Neumeiers Ballett „Die Kameliendame“. Uraufgeführt – und zwar in zwei Versionen, in der ersten aus Stuttgart von 1978 und in der später weiter entwickelten aus Hamburg von 1981 – mit der damals nicht mehr ganz jungen Marcia Haydée, wurde die Rolle der Marguerite von Neumeier bisher stets als reifes Vollweib inszeniert. Jetzt jedoch tanzte mit einer jungen Dänin erstmals eine Babyballerina diese Rolle: Ida Praetorius vom Royal Danish Ballet.

Sie ist den arrivierten Ballerinen, die die Marguerite tanzen, kaum vergleichbar und von der darstellerischen Tiefe her etwa einer Lucia Lacarra (die im Oktober in München wieder diese Partie tanzen wird) selbstverständlich unterlegen. Aber sie bot aufgrund ihrer Unverbrauchtheit und Frische zusammen mit ihrem ebenfalls noch blutjungen Partner Alban Lendorf Momente großen Glücks, in einer Interpretation, die bisher undenkbar schien: auf das Einfache bedacht und dennoch liebenswürdig, ganz so, als sei hier das Portrait eines Paares in naiver Stilmanier gelungen.

Der Weiße Pas de deux

Preisträger Alban Lendorf und die Nominierte Ida Praetorius im „Weißen Pas de deux“. Foto: G. Sonnenburg

Hinzu kommt der Ausdruck von kindlicher Wolllust, mit dem Ida Praetorius zu vereinnahmen weiß. Dass sie technisch eine hohe Präzision zu bieten hat, ist bei dem hohen Schwierigkeitsgrad der Partie vorausgesetzt. Ein wenig erinnert sie mit der prononcierten Art, die Füße zu setzen, sogar an die junge Alina Cojocaru.

Mit dieser erst 21-jährigen Tänzerin Ida Praetorius hat die internationale Neumeier’sche Fangemeinde jedenfalls eine neue Heldin, die hoffentlich noch oft als „Kameliendame“ oder auch in anderen Neumeier-Partien zu sehen sein wird. In Amsterdam brillierte Ida kürzlich auf einer Gala mit dem unwiderstehlichen Marijn Rademaker im „Schwarzen Pas de deux“ (auch aus der „Kameliendame“ – ein grandios-erotisch-düsteres Meisterstück, zumal wenn Rademaker es tanzt). Und mir fiel Ida Praetorius auch schon 2013 auf der „Nijinsky-Gala“ in Hamburg auf; damals tanzte sie die Chloé aus Neumeiers „Daphnis und Chloé“. Mit Andreas Kaas hatte sie einen jugendlich-schlaksig-niedlichen Partner.

Zum Taglioni-Abend brachte sie einen noch auffallenderen talentierten Jungtänzer aus Kopenhagen mit: Alban Lendorf (der von der Taglioni-Jury sogar einen Preis bekam). Lendorf, Jahrgang 1989 und also wie Praetorius eigentlich noch zu jung für die „Kameliendame“, ist eine Preisklasse für sich: Er ist haarsträubend hübsch, verströmt eine ungezähmte Erotik, ist technisch bis ins Detail meisterhaft, wobei die Technik nicht im Vordergrund seines Vortrags steht. Und: Er hat eine angenehm androgyne Ausstrahlung, die für so manche Neumeier-Rolle unabdingbar ist.

Interessant ist zudem, dass der Einfluss der dänischen Bournonville-Schule, die sich dank Auguste Bournonville seit dem 19. Jahrhundert als Ballettstil in Kopenhagen kontinuierlich entwickelte, bei beiden dänischen Jungstars deutlich ist. Da werden die Handgelenke und einzelnen Finger wie bei Porzellanfiguren oder auch wie in manchen Folkloren zierlich aufgestellt. Die geraden Handlinien der russischen und französischen Schule vergessen wir hier mal als Maßstab. Die Oberkörper dürfen ebenfalls seitlich stärker ausschwenken und sich auch prägnanter vor- und rückwärts beugen als in den anderen Ballettstilen. Bei Bournonville spielt ansonsten das Kleinteilige die größte Rolle. So sind die schnellen niedrigen Sprünge und die nur halbhoch ausgestreckten Beine die klassischen Bournonville-Spezialitäten. Das typische Bournonville-Training sorgt darum für ausgeprägte Wadenmuskeln: Bei Alban Lendorf sind sie mustergültig zu betrachten.

Als lebenden Beweis für die Preiswürdigkeit der dänischen Compagnie – das Royal Danish Ballet erhielt als Taglioni Award den „Ehrenpreis“ – taugten Ida und Alban allemal. Der sensationellen Choreographie von John Neumeiers „Kameliendame“ – einem der bedeutendsten Ballette überhaupt – verlieh ihre Brise Bournonville außerdem eine bisher ungekannte, beinahe süße oder niedliche Note.

Und weil die beiden Hauptrollen sonst nie mit zwei so jungen Tänzern besetzt werden, war es eine doppelte Freude, sie zu sehen. Kombiniert mit den tragisch grundierten Hebefiguren der amour fou, die Neumeiers Ballettroman schildert, ergab sich ein prickelndes Aroma: Praetorius-Lendorf boten eine wirkungsvoll „abgespeckte“ Version des legendären Liebespaares Armand und Marguerite.

Sie waren darin wie ein Teenagerpaar, in ihrer Freude am verliebten Moment, der Ewigkeit atmet – aber auch wie „Tristan und Isolde“, die das Unglück nicht nur erahnen, sondern es bereits im Nacken sitzen haben. Diese neue Wirkung der „White Ballad“ (eine Miterfindung von Neumeiers genialem Ersten Ballettmeister Kevin Haigen) ist für eine Weiterentwicklung sicher stilbildend. Der Direktor des Königlichen Dänischen Balletts, Nikolaj Hübbe, kann zu seinen prachtvollen Shooting Stars zudem nur herzlichst beglückwünscht werden.

Hübbe, der unter seiner kleidsamen blondsträhnigen Popper-Frisur eine außergewöhnlich tiefe, leicht raue Stimme verlauten lässt, war zusammen mit Martin Schläpfer (Direktor vom Ballett am Rhein) und dem aus dem Ruhestand herbei zitierten Heinz Spoerli (zuletzt Zürcher Ballettdirektor) einer der bekannten europäischen Ballettanführer, die eine Taglioni-Trophäe bekamen.

Die Namensgeberin des Preises, Marie Taglioni, ist übrigens die Erfinderin oder zumindest Quasi-Erfinderin von Spitzenschuhen; als „La Sylphide“ reüssierte sie ab 1832 in selbstgebastelten Tanzschuhen auf diversen Lagen zusammengeleimter Pappe. Die Preis-Skulptur stellt ein Paar solcher Schuhe dar, aus weißem Porzellan (von der Firma KPM) nach Originalabbildungen gefertigt.

Taglioni-Füße

Die Füße von Ida Praetorius könnten auch für eine Preisskulptur Modell stehen. Foto: G. Sonnenburg

Da musste man es mit einem Schmunzeln hinnehmen, wenn die Jury-Mitglieder sich die Preise zum Teil gegenseitig überreichten, weil die Stars, die sie bekommen sollten, nicht anwesend waren und auch keinen Vertreter geschickt hatten. Und es ist zweifelsohne lustig, dass der Kritiker Thomas Hahn nun bald nach Frankreich reisen muss, wobei er eine schwere Porzellantrophäe mit sich führt, die er einem Künstler bis in den Ballettsaal hinterher tragen wird. Ob man ihm das danken wird?

Und weil 13 Preise im Grunde noch zu wenig sind, empfehle ich den Taglionis für die Zukunft eine Aufstockung: Preise für Ballett-Dirigenten, Ballett-Komponisten, Ballettmeister, Ballettshops und, last not least, für Ballett-Kritiker. Damit Manuel Brug sich endlich selbst küren kann.
Gisela Sonnenburg

Alle Preisträger auf: www.malakhov-foundation.com

UND SEHEN SIE BITTE INS IMPRESSUM: www.ballett-journal.de/impresssum/ 

 

 

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